Error!
You must log in to access this page.
We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
Das Kinodebüt von Michael Haneke, 1989 in Cannes uraufgeführt und Auftakt zu seiner viel diskutierten Trilogie der emotionalen Vergletscherung. Ein Film von stilistischer Präzision, wie man sie im österreichischen (Erzähl-)Kino bis dahin noch nicht gesehen hat. Über einen Zeitraum von drei Jahren zeichnet Haneke den Alltag einer Linzer Mittelstandsfamilie nach: Aufstehen, Zähneputzen, Frühstücken, Arbeiten, nach Hause kommen, Lichtabdrehen. Vater, Mutter, Kind eingespannt in die Mechanik der kapitalistischen Lebensordnung. Dann, eines Tages, die Wende. Das Ehepaar beschließt, gemeinsam mit der Tochter, in den Tod zu gehen - und vollzieht ihre Tat auf brachiale Weise. Ein Familienporträt als Traktat über das »Grauen der Wirklichkeit«, unmissverständlich formuliert in einer Grammatik der Ausweglosigkeit: Schwarzblenden, strenge Bildkadrage, kalte Farben, wie versteinert agierende Figuren. Haneke erklärt nichts, vertraut stattdessen ganz auf die Wirkungskraft der Zeichen. Ein zutiefst verstörender Film, der in der Klarheit seiner Form aber nachhaltig zu transzendentaler Schönheit findet.
