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Die 1975 in Los Angeles geborene und in Berlin lebende Künstlerin bemalt nicht, sie bearbeitet ihre Bilder. Mit dem Cutter ritzt und kratzt sie in das Holz, schält und verletzt den Untergrund, färbt die Verletzungen wieder ein, als würde sie die Narben heilen. Bianchet dazu: ,,Ich versuche dabei so kontrolliert wie möglich und so chaotisch wie nötig vorzugehen.” Komposition und Akzente etwa sind genau kalkuliert, gleichzeitig überlässt Nicole Bianchet die Spuren im gekräuselten Karton der Arbeiten auf Papier sich selbst. Diese kleinen Zeichnungen ,,versiegelt” sie nach Außen: die letzte der vielen übereinandergelegten Schichten ist harter Schellack. Bianchets Werke sind innere Bilder. Viele betitelt sie wie Gedichtverse, manchmal zeigen die Bilder Phrasen aus ihren eigenen Songs. Auch die Übermalungen kunsthistorischer Vorlagen, die Zitate aus Filmen, die Wortspiele im Titel und letztlich sogar die Unterlagen, auf denen die Künstlerin malt, führen aus dem im Bild Dargestellten heraus und schaffen eine Vielzahl neuer Assoziationen und Blickpunkte. Im Zusammenspiel entsteht ein Kosmos seelischer Befindlichkeiten, in dem Sehnsucht und Abgrund, Lieblichkeit und Zerstörung, Sentimentalität, Aggression und Zerrissenheit gefährlich nah beieinander existieren.
Eröffnung: 4.9.2010, 11-16 Uhr
