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Erinnerungsreste, Lesestörungen - Aus der Sammlung des Sigmund Freud Museum

Öffentlichkeit Ausstellung
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1 Termin
Donnerstag 30. September 2010
30. Sep. 2010
Do
01:00
Erinnerungsreste, Lesestörungen - Aus der Sammlung des Sigmund Freud Museum
Sigmund Freud Museum Berggasse 19, 1090 Wien

WIEN. Die Bestandspräsentation ,,Erinnerungsreste, Lesestörungen - Aus der Sammlung des Sigmund Freud Museums” führt die BesucherInnen in das Archiv und die Bibliothek des Sigmund Freud Museums. Bilder, Schriften und Gegenstände, die bisher im Verborgenen aufbewahrt wurden, liefern einen Überblick über die Sammeltätigkeit in Sigmund Freuds Lebens- und Arbeitsräumen.
Die Präsentation wurde von Lydia Marinelli erarbeitet und ergänzt die ständige Ausstellung um Archivalien aus dem Bestand des 50.000 Exponate umfassenden Archivs in der Berggasse 19. ,,Unsere Gäste können erfahren, was die alltägliche Arbeit in unserem Archiv bedeutet und Objekte besichtigen, die wir der Öffentlichkeit üblicherweise nicht zugänglich machen”, erklärt Inge Scholz-Strasser, Direktorin des Sigmund Freud Museums.
,,Erinnerungsreste, Lesestörungen” dient dazu, den Besuchern Einblicke in die Backstage des Museums zu geben - Lücken in der ständigen Schausammlung werden auf diese Weise geschlossen, aber auch neue sichtbar gemacht. Erstausgaben und Korrekturmanuskripte Sigmund Freuds werden ebenso gezeigt wie Arbeiten des Psychoanalytikers Richard Sterba, der in die USA emigrierte und dadurch die Arbeit an seinem ,,Handbuch der Psychoanalyse” abbrechen musste. Darüber hinaus sind viele private Fotos und Schriftstücke Anna Freuds, die in jenen Räumen gelebt und analysiert hat, zu sehen.
Die Bibliothek des Sigmund Freud Museums geht auf eine Schenkung von Anna, der jüngsten Tochter Sigmund Freuds, zurück. Sie überließ dem Museum einen Teil ihrer Buchsammlung und rief zu einer Bücherspende unter internationalen Psychoanalytikern auf. 1923 hatte sie in der Berggasse 19 eine eigene psychoanalytische Praxis eröffnet, zwei Jahre später hatte sie begonnen, am Lehrinstitut der Wiener Psycho analytischen Vereinigung Kurse über Kinderanalyse zu halten. Die Materialien, die sie dem Museum schenkte, setzen sich aus Beständen der von ihr geleiteten Hampstead Nursery, aus der Sammlung Storfer, dem ins Exil nach Shanghai geflüchteten Leiter des Internationalen Psychoanalytischen Verlags, und ihren privaten Büchern zusammen.
Ein Teil der Ausstellung zeigt den Nachlass von Margarethe Trautenegg, geborene Csonka. Viele Bilder des Archivs sind private Fotografien, in denen sich die lebensgeschichtliche Erfahrung ihrer Besitzer spiegelt. Trautenegg wurde wegen ihrer homosexuellen Neigungen zu Freud geschickt, der in seiner Schrift ,,Über die Psychogenese eines Falles weiblicher Homosexualität” (1920) auf sie eingeht. Ihre Emigration führte sie durch mehrere Länder, darunter auch Kuba.
Mehrere Exponate aus dem Nachlass Eva Rosenfelds (1892-1977) werden gezeigt. 2002 konnte die Sigmund Freud Privatstiftung diesen erwerben, er stellt den größten Nachlass in der Sammlung dar und wurde von Stadt Wien und Bund zu gleichen Teilen finanziert. Eva Rosenfeld war eine enge Vertraute von Anna Freud und gründete gemeinsam mit ihr und Dorothy Burlingham die Hietzing-Schule. In der Ausstellung werden Briefe und Schriftstücke mit persönlicher Widmung Anna Freuds ebenso gezeigt wie eine Notiz von Marlene Dietrich.

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