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Georgia Creimer: Mind / Mirror / Calf Event
GEORGIA CREIMER
Mind / Mirror / Calf
ERÖFFNUNG OPENING:
DONNERSTAG THURSDAY 10. JUNI 2010 UM 19.00 - 21.00
AUSSTELLUNGSDAUER EXHIBITION: 11. JUNI - 9. JULI 2010
In ihrer Ausstellung in der Galerie Raum mit Licht zeigt Georgia Creimer unter dem lapidaren Titel Mind / Mirror / Calf erstmals in Wien Arbeiten aus zwei verschiedenen Werkgruppen, in denen in unterschiedlicher Weise die wechselnden Transfers von Natur und Kultur, sowie von psychischem und künstlerischem Raum verhandelt werden.
Den Schwerpunkt der ausgestellten Fotografien bildet die seit 1999 entstandene Serie Linse, in der Georgia Creimer räumliche Strukturen anhand eines konkaven Spiegels ,,vermisst” und auslotet. Der Spiegel (Durchmesser 50cm), der an ganz unterschiedlichen Orten platziert und fotografiert wird, reflektiert den Umraum nach einer optischen Brechung und führt ein irreales, in der Fotografie selbst als runder oder ovaler ,,Fremdkörper” wahrnehmbares Moment in die Aufnahme ein, das einerseits als Schutzschild, als Gedankenblase oder auch als psychischer Zustand interpretiert werden kann. Der konkave Spiegel fungiert hier als ein Medium, das einen neuen bildnerischen Raum aufreißt, durch den letztlich auch ,,Wirklichkeit neu konstruiert wird” (Creimer).
Der Dialog von Kultur und Natur steht auch im Zentrum der Objekte mit dem Titel Kalb, von denen drei Varianten existieren. Um die Konturen von echten Kalbsfellen zog die Künstlerin eine Gipswand und bedeckte die lappenförmigen, rundlichen Umrisse mit einer transparenten Plexiglasscheibe. So eingefasst, evozieren die durch eine dadaistisch anmutende Materialkombination verfremdeten Tierfelle Assoziationen an surreale Begegnungen, die im Zusammentreffen von toter Kreatur und artifiziellem Kunstgegenstand entstehen.
Georgia Creimer (geboren 1964 in São Paulo, lebt seit 1986 in Wien) steht mit ihrer Idee eines sozialen, psychologisch konnotierten Raumes, der in ihrer Arbeit zum Tragen kommt, in einer spezifisch brasilianischen Tradition der Auseinandersetzung mit Raum, Kultur und Gesellschaft. Sie führt ihre Werke jedoch in einem anderen Sinn als die südamerikanische Avantgarde der 1960er und 70er Jahre weiter, indem sie ihnen eine intimere, introvertiertere Konzeption verleiht.
Patricia Grzonka