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Regime | Wie Dominanz organisiert und Ausdruck formalisiert wird

Öffentlichkeit Workshop
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1 Termin
Dienstag 27. März 2018
27. März 2018
Di
15:00
Regime | Wie Dominanz organisiert und Ausdruck formalisiert wird
Akademie der bildenden Künste Wien Schillerplatz 3 1010 Wien Aktsaal

Regime | Wie Dominanz organisiert und Ausdruck formalisiert wird
Datum | 28.05.2010 - 29.05.2010

Ein öffentlicher Workshop entlang verschiedener Versuchsanordnungen. Veranstaltet von einer Arbeitsgruppe mit Mitarbeiter_innen des IKW, IBK und IKL, initiiert durch CAK (Center for Art/Knowledge).

Der Workshop mit Gästen aus unterschiedlichen Wissens- und Praxisfeldern wird veranstaltet von einer Arbeits- und Forschungsgruppe, die sich an der Akademie seit Mitte 2009 mit dem Begriff des Regimes sowie der Möglichkeit beschäftigt, diesen Begriff, auch und gerade angesichts der gegenwärtigen Krise der ökonomischen und politischen Regime, die sich z.B. an der Akademie in den Protesten gegen das neoliberale Bildungsregime manifestiert, ins Zentrum einer öffentlichen Veranstaltung zu stellen. Ein erstes Ergebnis dieser Reflexions- und Planungsprozesse ist die Ausgabe “Regimestörungen” des Bildpunkt. Zeitschrift der IG Bildende Kunst, Frühjahr 2010. Der nächste Schritt ist die zweitägige Veranstaltung am 28. und 29. März mit Vorträgen, Screenings, Diskussionen rund um die Frage nach der ästhetischen Organisation von Dominanz (und Kritik).

Ein Auszug aus der Textproduktion der “Regimegruppe”:

Bei jüngeren Versuchen, die Organisation von Macht und Aspekte von Herrschaft zu beschreiben, wird immer wieder der Begriff des Regimes zur Hilfe genommen: Vom Akkumulationsregime und Migrationsregime bis zum Blickregime und ästhetischen Regime. Was macht diese besondere Anziehungskraft aus, für wen und warum gilt der Regimebegriff als nützlich und produktiv?

Darauf lässt sich unterschiedlich antworten: Zum einen besitzt der Begriff des Regimes das Potential, Politik- und Ökonomietheorie, visuelle Kultur und Ästhetik aufeinander zu beziehen und in ihrer Wechselwirkung zu verstehen. Er kann deshalb möglicherweise verwandte Konzepte wie ,,Hegemonie” oder ,,Empire” ergänzen und schärfen.

Zudem kann die Rede vom Regime dem jeweiligen Diskurs so etwas wie eine kritische Note geben, denn oft bezeichnet der Begriff eine überwundene oder zu überwindende Ordnung. Zu fragen wäre, ob dieser kritische ,,Vorschuss” begründet ist. Weiters erscheint der Begriff vielsagend und suggestiv, sein Gebrauch sehr weitläufig und oft ungenau und spekulativ, seine Bedeutung nur schwer zu fassen.

Die Effekte der Rede vom Regime - die Versorgung eines Diskurses mit kritischem Gewicht ebenso wie eine relative Bedeutungsoffenheit - hängen damit zusammen, dass der Begriff in unterschiedlichen Kontexten verwendet wird und zwischen diesen unterschiedlichen Kontexten Austauschprozesse und metaphorische Verlagerungen stattfinden. Welchen diskursiven und politischen Gewinn verspricht diese Flexibilität? Und was bringt sie tatsächlich? Denn sie könnte ja auch vor allem die Flexibilität der Herrschaftsverhältnisse, die durch den Regimebegriff bezeichnet werden, meinen. So oder so vermuten wir, dass gerade detaillierte Analysen der Formen von Regimen etwas Spezifisches ermöglichen.

Der Workshop will ,,Regime” daher als ein konzeptuelles Instrument erproben, mit dem sich spezifische Gestalten und Gestaltungen des Politischen untersuchen lassen. In Formen, hier verstanden als ästhetische Materialisierungen von Ausdruck, spiegelt und verkörpert sich die Performativität konkreter gesellschaftlich-institutioneller Arrangements und politischer Kräfteverhältnisse, welche wiederum als ,,Regime” beschrieben werden können. Es sollen Versuchsanordnungen angeboten und hergestellt werden, in denen entlang verschiedener Theorielinien, die sich um unterschiedliches Material ranken, diskutiert wird, ob sich der Ansatz, vom Regime her zu denken, für macht- und herrschaftskritische Analysen bewährt oder nicht.

Mit Beiträgen von:
Manuela Bojadzijev ist Politologin und lehrt an der Humboldt Uni Berlin.
Ulrich Brand ist Politologe und lehrt an der Universität Wien.
Lina Dokuzovic ist Künstlerin und forscht zu Bildungsregimen. Plattform Geschichtspolitik, angesiedelt an der Akademie der bildenden Künste, beschäftigt sich mit der Herstellung eines kontinuierlichen Prozesses, in dem die Teilhabe der Akademie der bildenden Künste an Kolonialismus, (Austro-)Faschismus und National- sozialismus kritisch reflektiert und öffentlich verhandelt wird.
Libertina Bomba ist Aktivist_in und ein Pseudonym für viele(s).
Ruth Sonderegger ist Philosophin und lehrt an der Akademie der bildenden Künste Wien.
Marlene Streeruwitz ist Schriftstellerin und lebt in Wien.

Programm
Freitag, 28. Mai 2010 [Wie sprechen Regime?]

15:00-19:00 Uhr
Begrüßung und Einführung
Maren Grimm / Johanna Schaffer
Zwei oder drei Filmausschnitte, um zu thematisieren, wie Dominanz über die Formalisierung von Ausdruck organisiert wird.

Manuela Bojad?ijev
Grenz- und Migrationsregime Was können wir uns vorstellen und nicht vorstellen, wenn wir über Grenz- und Migrationsregime sprechen?

17:15-17:45 Pause

Ulrich Brand
Internationale Regime
In der Politikwissenschaft und insbesondere in der Teildisziplin der Internationalen Beziehungen zeigt der Regimebegriff politische Koordinationsmechanismen an, insbesondere zwischen Regierungen, aber auch in Kooperation mit gesellschaftlichen Akteuren. Prominent wurde in diesem Zusammenhang der Begriff der (Global) Governance. Was sind die Semantiken des Regime-Begriffs? Welche Sachverhalten werden fokussiert, welche ausgelassen? Ist er aus einer herrschaftskritischen Perspektive brauchbar?

Archiv-Screenshot:

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