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Hanne Loreck: Dressed to kill? Camouflage-Mode und Geschlecht

Öffentlichkeit Vortrag Performance
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Dienstag 27. März 2018
27. März 2018
Di
18:00
Hanne Loreck: Dressed to kill? Camouflage-Mode und Geschlecht
Universität für angewandte Kunst Wien Roter Lichthof Oskar Kokoschka-Platz 2 1010 Wien

Hanne Loreck: Dressed to kill? Camouflage-Mode und Geschlecht.

Moderation: Eva Blimlinger

Veranstaltungsort: Roter Lichthof, Universität für angewandte Kunst Wien, 1010 Wien, Oskar Kokoschka-Platz 2

Beginn: 18:00

Der Vortrag ist Teil der Reihe “Kunst - Forschung - Geschlecht. Gender in der Populärkultur”. Studierende können die Vortragsreihe als Lehrveranstaltung “Gender in der Populärkultur” (Lehrveranstaltungsleitung: Verena Krieger) absolvieren.

Vor der Folie der massenkulturellen Ästhetik des Kriegs (Tom Holert, Mark Terkessidis, “Entsichert. Krieg als Massenkultur im 21. Jahrhundert”, 2002) diskutiert der Vortrag die These, die aktuell populäre Verwendung tarngemusterter Kleidung durch Männer wie Frauen sei ein Zeichen, die Geschlechterposition im Sinn einer Maskerade und die (homo)sexuelle Position vom Sichtbarkeitsparadigma her sowohl zu unterlaufen wie zu verstärken. Dafür ist ein Rückblick auf den subkulturellen Einsatz von Camouflage- und, allgemeiner, von militärisch konnotierter Kleidung in den 1960er und 1970er Jahren als Antikriegsstatement und Gegenkultur aufschlussreich, um schließlich ihren Einsatz in der Hochmode um 2000 mit dem kriegsaktiven Einsatz von Frauen im Irakkrieg zu kontextualisieren: Wie verhält sich in der Camouflage eine (passiv begriffene) Maskerade (Joan Riviere, “Weiblichkeit als Maskerade”, 1929) zur Teilhabe am (aktiv-männlich verstandenen) Display der Kriegs- und Militärkultur (Mary Kelly, “Miming the Master: Boy-Things, Bad Girls, and Femmes Vitales”, 1996)? Denn Camouflage hat vornehmlich die Funktion, ihre Träger_innen weniger sichtbar erscheinen zu lassen, indem sie sie optisch der Umgebung angleicht. Tarnmuster schreiben damit freilich auch die weiblichen Subjekte ins symbolische System des Militärs ein, wo sie optisch (Geschlechter-) Gleichheit suggerieren. Im Rahmen der latenten wie manifesten Militarisierung der Alltagskultur hat die Tarnästhetik nicht beim Militär Halt gemacht. Längst hat sie den Alltag erfasst. Doch hat die Uniformierung der Geschlechter in den Camo-Cargohosen und Camo-Shirts der Straßenmode und damit auch der äußere Ausdruck ihrer möglichen Gleichstellung ein unübersehbares Gegenstück in der Geschlechterordnung: Wie bereits erwähnt, spielten die Hochmodeentwürfe im Camo-Look um das Jahr 2000, mithin zwischen den Irakkriegen, mit Hyperweiblichkeit. (Abend-) Kleider aus Massen fließenden Stoffs oder ein Bikini rekurrierten auf ein traditionelles Frauenbild ­ gleichsam im symbolischen wie kommerziellen Ausgleich zur herben, blutrünstigen Optik des Musters. Die Geschlechterverhältnisse stehen also weiterhin zur Debatte …
Der Vortrag stellt zunächst die Funktion von Camouflage vor. Er beschreibt das Phänomen Military-Look und seine Einlassung in den Krieg als Massen- und Konsumkultur, um schließlich seine Oberfläche wie seine Praxen in geschlechtertheoretischer Perspektive zu analysieren.

Hanne Loreck
ist Professorin für Kunst- und Kulturwissenschaft/Gender Studies und Vizepräsidentin an der Hochschule für bildende Künste Hamburg.
Von ihr sind zahlreiche Veröffentlichungen zur zeitgenössischen Kunst und Kulturtheorie erschienen.

Archiv-Screenshot:

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