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Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung Danica Daki?. Role-Taking, Role-Making
Eldorado - Topologien einer Projektion: Mythos, Tapete, Video
Kristin Marek
Vortrag
6. Mai 2010, 19 Uhr
Eldorado, das sagenhafte Land tief im Inneren Südamerikas, von dem Chronisten im 17. Jahrhundert berichten, ist von Beginn an eine Projektion der spanischen Eroberer. Als mythologischer Ort bis heute bekannt, steht es für eine Perspektive der alten auf
eine neue Welt, in der man glaubte, den paradiesischen Urzustand wieder finden zu können. Im Fokus des Vortrages steht die vieldiskutierte Arbeit El Dorado. Giessbergstraße von Danica Dakiæ, die für die documenta 12 entstanden ist und im Tapetenmuseum
Kassel inszeniert wurde. Dort findet sich eine einzigartige Panoramatapete, die sich auf den Mythos von Eldorado bezieht. Die Hauptakteure von Dakiæs Videoarbeit aber entstammen nicht dem alten Europa: Es sind Jugendliche aus der postkolonialen dritten
Welt, die in Deutschland Asyl suchen und für die umgekehrt die moderne alte Welt mit ihrem Wohlstand und ihrer Sicherheit als ,,Eldorado” fungiert.
Dr. Kristin Marek ist wissenschaftliche Assistentin am Institut für Kunstgeschichte der Ruhr- Universität Bochum. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Bild- und Kunstgeschichte des Mittelalters, der frühen Neuzeit sowie der zeitgenössischen Kunst und
Bildkultur. Sie war an der Kunsthochschule Kassel, der Bauhaus Universität in Weimar und der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe wissenschaftlich tätig.
Kristin Marek hat u. a. Publikationen zur medialen Bildpolitik und ihrer künstlerischen Reflexion, zur Bildgeschichte der Panoramatapete oder zum Verhältnis von Historienbild und Bildmedium veröffentlicht. Einen Schwerpunkt bilden ihre Forschungen zur
Relation von Bild und Körper, zu welchen 2007 der Sammelband Die neue Sichtbarkeit des Todes (hg. mit T. Macho) und 2006 Bild und Körper im Mittelalter (hg. mit R. Preisinger, M. Rimmele und K. Kärcher) erschienen sind. 2009 wurde die Monographie Die
Körper des Königs. Effigies, Bildpolitik und Heiligkeit publiziert. Derzeit arbeitet sie an einer Studie mit dem Titel Ästhetik des Leichnams. Kunst, Bildtheorie, Mediale Selbstreflexion.
