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Moshe Zuckermann: Freuds Weltsicht und die Theorie vom "Autoritären C Event

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Dienstag
27. März
2018
ab
19:30
Uhr
Sigmund Freud Museum
Berggasse 19
1090 Wien
- Sigmund Freud Museum Berggasse 19 1090 Wien
Öffentlichkeit Vortrag

XXXVII. Sigmund Freud Vorlesung

Moshe Zuckermann:

Freuds Weltsicht und die Theorie vom “Autoritären Charakter” - zur Aktualität der Freudschen Kategorien für die gegenwärtige Gesellschaftsanalyse

Donnerstag, 6. Mai 2010, 19:30 Uhr
Sigmund Freud Museum, Berggasse 19 1090 Wien
Eintritt frei, Anmeldung erbeten: office@freud-museum.at, 01-319 15 96-11

Die traditionelle Sigmund Freud Vorlesung zu Sigmund Freuds Geburtstag hält am 6. Mai Moshe Zuckermann, Professor an der Tel Aviv University und wissenschaftlicher Leiter der Sigmund Freud Privatstiftung. Die Moderation übernimmt der Publizist und emeritierte Universitätsprofessor Helmut Dahmer.

Freuds Weltsicht und die Theorie vom “Autoritären Charakter” - zur Aktualität der Freudschen Kategorien für die gegenwärtige Gesellschaftsanalyse

Die Synthese der Freudschen Tiefenpsychologie mit der Marxschen Makrosoziologie bildete die Grundlage für die Theorie des autoritären Charakters in der klassischen Kritischen Theorie. Ausgehend von der psychisch bedingten Verinnerlichung von Herrschaft und der sozialen Spezifizierung der Verinnerlichungsmodi befassten sich eminente Gelehrte wie Erich Fromm, Max Horkheimer, Theodor Adorno und Herbert Marcuse mit den politischen Folgen dieses Wirkzusammenhangs. Sie wiesen den Kausalnexus von psychischen Dispositionen der Autoritätsabhängigkeit und ihren Auswirkungen auf manifeste Ideologiebildungen nach. Entstanden zu einer Zeit, als der staatlich gebildete Faschismus in Europa grassierte, wies die Theorie des autoritären Charakters eine akute Relevanz auf. Abgesehen davon, dass sie diese Relevanz auch in der Analyse heutiger Politgebilde wahrt, die sich keinem dezidiert proklamierten Faschismus verschwistert wissen, soll im Vortrag die Möglichkeit erörtert werden, dass autoritäre Projektionen und Anbindungen nicht nur unmittelbar Politisches tangieren, sondern sich längst schon auch - und vornehmlich - in den Bereichen populärer Massenkultur und der Konsumpraxis im Zeitalter globalisierter Ökonomie angesiedelt haben.

Moshe Zuckermann ist wissenschaftlicher Leiter der Sigmund Freud Privatstiftung. Er wurde 1949 in Tel Aviv geboren und lebte zwischen 1960 und 1970 in Deutschland (Frankfurt am Main). Nach der Rückkehr nach Israel Studium der Soziologie, Politologie und Geschichte an der Universität Tel Aviv. Prof. Zuckermann lehrt seit 1990 am Cohn Institute for the History and Philosophy of Science and Ideas der Tel Aviv University (TAU) und war 2000-2005 Direktor des Instituts für Deutsche Geschichte an der TAU. Seine Forschungsschwerpunkte sind Geschichte und Philosophie der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften; Frankfurter Schule; Ästhetische Theorie und Kunstsoziologie; der Einfluss der Shoah auf die politischen Kulturen Israels und Deutschlands. Seine Publikationen umfassen u.a. Das Trauma des “Königsmordes”. Französische Revolution und deutsche Geschichtsschreibung im “Vormärz”, Frankfurt/M. 1989; Zweierlei Holocaust. Der Holocaust in den politischen Kulturen Israels und Deutschlands, Göttingen 1998; Gedenken und Kulturindustrie. Ein Essay zur neuen deutschen Normalität, Berlin & Bodenheim 1999; Kunst und Publikum. Das Kunstwerk im Zeitalter seiner gesellschaftlichen Hintergehbarkeit, Göttingen 2002; Zweierlei Israel? (mit Hermann Gremliza, Thomas Ebermann und Volker Weiß), Hamburg 2003; Israel - Deutschland - Israel. Reflexionen eines Heimatlosen, Wien 2006; Zeit der Lemminge. Aphorismen, Wien 2007; Sechzig Jahre Israel. Die Genesis einer politischen Krise des Zionismus, Bonn 2009

Helmut Dahmer lehrte von 1974 bis 2002 als Professor für Soziologie an der Technischen Universität Darmstadt. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Libido und Gesellschaft, Frankfurt am Main, 1982; Psychoanalyse ohne Grenzen, Freiburg i. Brsg, 1989; Pseudonatur und Kritik, Frankfurt am Main, 1994; Soziologie nach einem barbarischen Jahrhundert, Wien, 2001; Leo Trotzki: Sozialismus oder Barbarei! Eine Auswahl aus seinen Schriften (Hg.), Wien, 2005; Divergenzen. Holocaust, Psychoanalyse, Utopia, Münster, 2009.

 
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