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"riding the turtle" - Radioperformance von lokai Event
Ö1 Kunstradio präsentiert:
TRANSITION PART 2 ,,riding the turtle”
eine Radioperformance von lokai (Florian Kmet, Stefan Németh)
Stimme: Anat Stainberg
on site:
20. April 2010, Einlass 19.30 Uhr, Beginn 20 Uhr (pünktlich)
ORF Funkhaus, Studio 3, Argentinierstraße 30a, 1040 Wien.
Eine Radioperformance im Rahmen der EBU Ars Acustica concert series.
Eintritt frei!
on air:
Ö1 Kunstradio am 25. April 2010, 23.03-23.45 Uhr
on line:
http://kunstradio.at
http://www.lokai.at
Kunstradio-Radiokunst bietet Künstlern aus unterschiedlichen Bereichen (Literatur, Medienkunst, Performance, Musik u.a.) die Möglichkeit, das Medium Radio als Kommunikationsraum und Instrument zu nutzen und es künstlerisch zu reflektieren. Zusammen mit ähnlich ausgerichteten Programmen europäischer Rundfunkanstalten bildet das Ö1 Kunstradio die Ars Acustica Gruppe. Als Radiokunst-Gruppe innerhalb der Europäischen Rundfunkvereinigung EBU bietet die Ars Acustica ihren Mitgliedern eine Plattform für den Austausch aktueller Radiokunst-Produktionen. Darüber hinaus werden gemeinsame Projekte initiiert und durchgeführt.
Zu diesen gehört 2010 eine Reihe von Radioperformances, die monatlich von einem anderen Programm veranstaltet und über den EBU-Satelliten übertragen werden. Zu dieser Gelegenheit hat das Ö1 Kunstradio die beiden Musiker Florian Kmet und Stefan Németh eingeladen, die - beide auch in anderen Formationen bzw. als Solomusiker erfolgreich - als lokai mit der Performance TRANSITION PART 2 “riding the turtle” auftreten, verbal unterstützt von der Performancekünstlerin Anat Stainberg.
,,Transition” heißt das letzte Album von lokai, 2009 bei thrill jockey erschienen. Die konzeptuelle Grundlage für TRANSITION PART 2 ist in Charles Darwin Aufzeichnungen über seine folgenträchtige Expedition an Bord der HMS Beagle zu finden. lokai nehmen die Neugierde an unerforschten Terrains und den Prozess der Bewegung als Motive für ihre Klangexpedition.
“Am 27. Dezember 1831 stach die HMS Beagle unter dem Kommando von Kapitän Fitz Roy in See. Ziel der Expedition war es, die Vermessung von Patagonien und Feuerland abzuschließen und eine Reihe von chronometrischen Messungen an verschiedensten Orten der Welt durchzuführen. Mit an Bord ist der junge Charles Darwin, der die Eindrücke dieser fünf Jahre dauernden Reise in seinem Tagebuchbericht ,,Die Fahrt der Beagle” zusammenfasst. Diese Aufzeichnungen und Beobachtungen bilden den Kristallisationskeim für Darwins Evolutionstheorie, die er mehr als zwanzig Jahre später - nach einer Phase intensivster Recherche und akribischer Überlegungen - in seinem Hauptwerk ,,Die Entstehung der Arten” formulieren wird.
Aber die Expedition sollte nicht nur eine revolutionäre Idee zur Folge haben, auch änderte sie das Leben Darwins maßgeblich: An Bord ging ein junger Theologiestudent, zurück kam ein Naturwissenschaftler. Der räumliche Übergang von einem Landeplatz zum nächsten geht einher mit einer persönlichen Veränderung. Nicht eine zuvor entwickelte Theorie führt zur Reise und somit Bewegung, sondern die Bewegung selbst ermöglicht erst die Theorie.
Am Anfang steht somit kein zielgerichtetes Denken, vielmehr ist es das wache Interesse an der mitunter noch unerforschten Welt.
Dieser Umstand ist der Ausgangspunkt der Arbeit ,,Transition part 2” von Florian Kmet und Stefan Németh (alias lokai). Textpassagen aus ,,Die Fahrt der Beagle” zeigen den aufmerksamen, keineswegs humorlosen und äußerst neugierigen Beobachter und angehenden Biologen, aber auch das schriftstellerische Talent Darwins, welches die verschiedensten Landschaften und Naturereignisse entstehen lässt. Soundcollagen und konkrete Musikstücke greifen diese Bilder auf, kontrastierten und erweitern sie in Folge. Die Aufmerksamkeit liegt nicht so sehr beim ursprünglichen Ort sondern auf dem Prozess der Bewegung, des Übergangs zwischen musikalischen bzw. geographischen Orten. Die Verästelungen der Ton-Ebene führen in ein Terrain, welches autonom für sich besteht und sich allmählich vom Text entfernt. Das Amalgam aus Erzählung und Sound bleibt somit über große Passagen frei interpretierbar und lässt eine individuelle Neudeutung des Materials zu. Aus dem linearen Bericht entsteht eine vielschichtige Erzählung.
Der rote Faden ist der Übergang selbst.”