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Schlingensief: Mea Culpa Event

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Dienstag
27. März
2018
ab
19:30
Uhr
Burgtheater
Universitätsring 2
1010 Wien
- Burgtheater Doktor Karl Lueger Ring 2 1010 Wien
Öffentlichkeit Performance

Dritte Aufführungsserie für
Wiederaufnahme am Burgtheater am 09., 10. und 11. April 2010

Nach dem überwältigenden Erfolg von Schlingensiefs zeigt das Burgtheater die Produktion in einer dritten Aufführungsserie nun erneut: Vom 09. bis 11. April 2010 kann man das Stück wieder sehen. Karten gibt es an allen Vorverkaufsstellen (Burgtheater, Zentrale Kassen Operngasse, Staats- und Volksoper) sowie telefonisch (01/513 1 513) und online.

Termine:

Freitag, 09.04.2010, 19.30 Uhr
Samstag, 10.04.2010, 19.30 Uhr
Sonntag, 11.04.2010, 16.30 Uhr

Karten: http://www.burgtheater.at
Informationen: www.mea-culpa.at

Mea Culpa

Christoph Schlingensief

Eine ReadyMadeOper von Christoph Schlingensief auf dem Rücken von Richard Wagner, Friedrich Nietzsche, Arnold Schönberg, Gustav Mahler, Sheryl Crow, J. W. Goethe, Thomas Mann, Elfriede Jelinek, Jean Luc Nancy, Paul Thek u. v. a.

“Das alles bin ich, will ich sein, Taube, zugleich Schlange und Schwein.” (Nietzsche)

Der souveräne Künstler ist alles, was ihn betrifft, selbst, zumindest ist er für alles selbst verantwortlich. Wenn er krank wird, kann er, anders als normal Sterbliche, nicht fremden Mächten oder gar dem Zufall die Schuld geben, das würde seine Souveränität verletzen. Er kann höchstens Gott die Schuld geben, aber auch das nur dann, wenn er sich vollkommen mit Gott identifiziert. Der französische Kunsttheoretiker Jean Luc Nancy, der vor acht Jahren ein fremdes Herz erhielt, das Herz einer schwarzen Frau, und wenig später an Krebs erkrankte, sagte unlängst: “Ich bin die Krankheit und die Medizin, ich bin die kanzeröse Zelle und das verpflanzte Organ, ich bin die das Immunsystem schwächenden Kräfte und deren Palliative”. Damit verweist er nicht nur auf die fließenden Grenzen des Ich in Extremsituationen, sondern auch auf den Souveränitätsanspruch des Künstlers.

Auch für Christoph Schlingensief, den Künstler, Film-, Theater- und Wagner-Opernregisseur, ist dies ein vertrautes Thema. Seit seiner Parsifal-Inszenierung in Bayreuth 2004 lässt ihn Wagners fragwürdige Gleichung: “Liebe plus Tod gleich Erlösung” nicht mehr los. Nun versucht er in den drei Akten seiner eigenen Oper für sich und das Publikum verschiedene Facetten des Dionysischen zu präsentieren: wirkungslose, krankmachende, erlösende; zwischen Ayurveda-Technologie, magisch-sexueller Voodoo-Entgrenzung und Schlingensiefs eigenem Plan, ein Welten und Zeiten verbindendes Festspielhaus in Afrika zu bauen, wo die aufsteigende schwarze Kultur Afrikas und die absteigende Zivilisation Europas sich verbinden sollen zu einem Spiel der Entgrenzung (und gleichzeitig der Heilung, Bildung, Forschung).

Das Ende der Alltäglichkeit, Läuterung, Schuld und Buße, kleine Dinge und große Verwandlungen markieren die Bewegung der drei Akte dieser Stationenoper, die eine Gruppe schuldlos schuldig gewordener Menschen auf ihrem Weg zur endgültigen Heilung zeigt.

 
Archiv-Screenshot:

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