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Mit Beckett haben wir uns einiges vorgenommen - so tönt es zumindest von allen Seiten. Und es stimmt: Wir haben uns vorgenommen, das Spiel vom Ende der unendlichen Erwartungen mit jungen, frischen Darsteller/innen auszustatten und überraschende neue Seiten an diesem Klassiker des absurden Theaters zu suchen. Wir haben uns vorgenommen, der Vorstellung von der ewigen Generalprobe für “das richtige Leben” - endlich - die heiß ersehnte Premiere zu gönnen: Catharina Klebers Inszenierung läuft von 24. bis 27. März 2010 jeweils um 20 Uhr im Theater Brett.
Es ist wie der Morgen nach einer WG-Party: Drinnen herrscht noch Chaos, die Vorhänge bleiben zu aus Angst vor dem Licht und die Welt vor dem Fenster sieht gefährlich und unerreichbar aus. Und dann beginnen die Gespräche, die sich immer im Kreis drehen und nie wirklich weiterentwickeln: immer wieder die selben Geschichten mit verschiedenen Personen. Es ist ein seltsames kleines Biotop, welches zusammengehalten wird von Unsicherheit und Zukunftsängsten.
Beckett lässt seine Figuren in einem Gefängnis von Unsicherheit leben. In deren Mitte: ein Machtspiel zwischen Hamm und seinem Diener Clov. Sie sind voneinander abhängig und doch alle gleichermaßen machtlos.
Wir zeigen eine Welt, die sowohl von der Uni, als auch vom ersten richtigen Job geprägt ist. Umringt von Familientreffen, bei denen man wie ein Kind behandelt wird, und der großen Liebe, die zu eigenen Kindern, Ehen oder auch einfach gemeinsamen Wohnungen führt. Ein Balanceakt auf der Schwelle zwischen Taschengeld von Papa und einem eigenen Einkommen, das Essen und Miete decken kann.
Ende, es ist zu Ende, es geht zu Ende, es geht vielleicht zu Ende: unsere inhärenteste Angst, doch auch eine ständig schwelende Hoffnung. Hilft aber alles nichts: The show must go on - and it will…
