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Schindler Lecture #11: Houses and Buildings. Landscapes. Event
Schindler Lecture #11: Houses and Buildings. Landscapes.
Vortrag von Kumiko Inui
16.04.2010 | 20:00
Veranstaltungsort: Westlicht, Westbahnstraße 40, 1070 Wien
,,Architecture is not a creation that renews the world, but a method that enables me to discover new expressions of the world. By setting down pieces of architecture, I wish to seek out, as much as possible, the order quietly surrounding our daily lives.”
In diesen Zeilen drückt Kumiko Inui eine Haltung aus, die einen differenzierten Zugang zu den jeweiligen Aufgaben nahelegt. Obwohl erst am Beginn ihrer Karriere, hat die japanische Architektin ein beachtliches Oeuvre vorzuweisen. Inui beschäftigt sich sowohl mit zeitlosen Themen der Architektur, wie Proportionen, Raumwahrnehmung und gerahmten Blicken in die Landschaft, als auch mit spezifisch japanischen Themen, wie der Betonung des Bodens und des Dachs. Die von ihr gestaltete Monografie der japanischen Publikationsreihe Contemporary Architect’s Concept Series (2008) enthält einen Querschnitt der ersten acht Jahre ihres Schaffens. Darin geht Inui, u.a. auf die Proportionen des Apartment I, ein Wohnhaus in Tokio mit fünf Einheiten (2007), ein: Bei den städtebaulichen Überlegungen gelangte sie zur Erkenntnis, dass ein Gebäude, wenn es eine bestimmte Höhe übertrifft, zu einem Turm wird. Letztendlich entschied sie sich mit den gleichen Proportionen zu arbeiten wie im Vorgängerprojekt Dior Ginza.
Da sie eine scharfe Beobachterin - und wie sie betont, auch Zuhörerin - ist, überrascht es nicht, dass subtile Wahrnehmungsirritation ein wiederkehrendes Thema in ihrer Arbeit ist. Das betrifft wiederum das Apartment I: weil die Grundrisse von Geschoß zu Geschoß variieren und die Außenwände gänzlich in Glas aufgelöst sind, ist es von der Straße nicht eindeutig erkennbar ob es sich um eine oder mehrere Wohnungen handelt. Und in ihren Entwürfen für Boutiquen setzt Inui raffiniert Licht und Farbe ein um die Sinne der Kunden zu animieren. Bei der Planung eines Wochenendhauses in Gumma war Inuis Enttäuschung über die Umgebung - statt der erhofften natürlichen Idylle abseits der Metropole, sah sie sich mit einer ruderalen Landschaft konfrontiert - Anlass einen außergewöhnlichen Grundriss zu entwickeln. Damit jedes der vier Zimmer (bei einer Gesamtwohnfläche von 42 m2) eine möglichst unmittelbare Beziehung zu den unterschiedlichen Ausblicken hat, laufen die Mauern des kleinen rechteckigen Hauses - ein freistehender Zubau an einen Bauernhof - von Eck zu Eck. Diese Art mit dem Kontext eines Gebäudes umzugehen nennt sie ,,Landschaften revidieren”.
Als Vertreterin einer Gruppe heranwachsender japanischer Architekten - darunter auch Junya Ishigami, Go Hasegawa und Sou Fujimoto - ist Kumiko Inui zu einer selbstverständlichen Beziehung mit dem Erbe vorangegangener Generationen gelangt.
Kumiko Inui
Geboren 1969 in Osaka, Japan. Architekturstudium an Tokyo University of the Arts und Yale University; Praxis bei Jun Aoki Associates von 1996 bis 2000. Seit 2000 unterrichtet Kumiko Inui an verschiedenen Architekturfakultäten; ihr Büro in Tokio gründete sie ebenfalls im Jahr 2000.
Projekte (Auswahl)
2001: Kataokadai Kindergarten, Nara (J); 2003: Meleze Gotemba, Shizuoka (J); 2003: Jurgen Lehl Marunouchi, Tokio; 2003: Louis Vuitton Kochi, Kochi (J); 2004: Dior Ginza, Tokio; 2004: Shin-Yatsuhiro Monument, Kumamoto (J); 2005: Jurgen Lehl Shinsaibashi, Osaka (J); 2005-: House K, Tokio; 2006: Komatsu Clinic, Osaka (J); 2006: House T’, Tokio; 2006: Louis Vuitton Taipei Building (Taiwan); 2006: Showroom Sendai, Miyagi (J); 2007: Apartment I, Tokio; 2007-09: Small House H, Gumma (J); 2007-: Building K; 2009: 2005-09: Flower Shop H, Tokio
Kuratierung: Elise Feiersinger, Andreas Vass
Wir bitten um Anmeldung bis Montag,
12. April 2010 unter www.oegfa.at,
office@oegfa.at oder unter 01-319 77 15.