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Vortrag: Fictional space, social care Event
Vortrag von Natasa Ilic
“Fictional space, social care” (Englisch)
Anlässlich der Ausstellung Danica Dakic. Role-Taking, Role-Making
22. Januar - 16. Mai 2010
Durch den Einsatz formaldemokratischer Prozeduren, die ihre tatsächliche politische Durchschlagskraft, ihre Wirksamkeit eingebüßt haben, wird die öffentliche Sphäre ihrer Fähigkeit, sich zu erneuern, beraubt,
und dient so ideologischen und wirtschaftlichen Anliegen, die auf den Erhalt bestehender Machtverhältnisse abzielen. Die Existenz des Öffentlichen ist generell unsicher, da die Möglichkeit einer gesellschaftlichen Erfahrung, auf deren Grundlage eine erneuerte politische Subjektivität errichtet werden könnte, unter-
drückt wird. In einer Serie von Arbeiten, die ausgehend von historischen Tapetendesigns den Rahmen für eine Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Randgruppen schaffen, hinterfragt Danica Dakic den Anteil
von performativen Praktiken an der Entstehung gesellschaftlicher Normen. Die Künstlerin nimmt fiktionale Räume, die durch Experimente in den Bereichen Theater und Film geprägt sind, zum Ausgangspunkt und initiiert performative Ereignisse in geschlossen, scheinbar geschützten und dennoch sensiblen Räumen.
Dabei werden soziale Einrichtungen in Bühnen verwandelt und die TeilnehmerInnen zu ihrer eigenen Interpretation der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen ihres Lebens und ihrer derzeitigen Situation ermuntert.
Natasa Ilic ist freischaffende Kuratorin und Kritikerin und Mitglied des unabhängigen KuratorInnen kollektivs What, How, & for Whom/WHW, einer 1999 in Zagreb (Kroation) gegründeten Nonprofit-Organisation für visuelle Kultur. Zu den internationalen Ausstellungen von WHW gehören Looking
Awry, Apexart, New York (2003); Collective Creativity, Kunsthalle Fridericianum, Kassel (2005) und die 11. Istanbul Biennale unter dem Titel What Keeps Mankind Alive? (2009).