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Film Screening: Donnerstag, 11.02.2010, 18:00 Uhr
Carte blanche Jakob Racek (Kurator, Center for Contemporary Art - Plovdiv, Bulgarien)
short statement:
An Telling Stories interessiert mich besonders das Sichtbarwerden medialer und narrativer Möglichkeitsbedingungen von Wirklichkeit. Im Verlust der Trennschärfe von Fakten und Fiktion tritt die Fabriziertheit unserer Wirklichkeit als Realitätseffekt deutlich zu Tage. Die drei von mir ausgesuchten Filme thematisieren dies auf je eigene Weise.
Filmprogramm:
One Poem Less, Tim Blue, D 2009, 20´
Der in Berlin lebende Künstler Tim Blue, Mitglied von CHEAP, arbeitet in verschiedenen Medien. One Poem Less ist eine moderne Interpretation der Scheherazade-Geschichte aus den Märchen von 1001 Nacht, in der der sagenhaften Erzählerin ein feindseliger Zollagent gegenübergestellt wird. Sie versucht ihr eigenes Leben durch das Unterhalten mit den Geschichten über zwei alte Frauen zu retten. Im Laufe ihrer Erzählung werden das Alltägliche und Dramatische von Migration, Vertreibung und Verwehrung des Zuhauses sichtbar.
Debut, Die tödliche Doris, D o.J., 4´18
Menschen im Fernsehen - was heute zum Allgemeinplatz geworden ist, umgab zum Zeitpunkt des Entstehens dieser Arbeit - Mitte der 80er Jahre - noch die Aura der Exklusivität. Die aus der Videokunst der 70er kommende kühl-erhabene Darstellung des menschlichen Körpers wird hier von der (West-)Berliner Künstlergruppe Die Tödliche Doris (Käthe Kruse, Wolfgang Müller, Nikolaus Utermöhlen) in die Bildästhetik des TVs übersetzt. Diese Strategie dissimilierender Reproduktion untersucht mediale Wirkungsmechanismen entlang ästhetischer Brüche in Bild, Text und Ton.
Kraft, Herrlichkeit, Sebastian Bodirsky, D 2005, 13´20
Sebastian Bodirskys Arbeit Kraft, Herrlichkeit ist ein filmisches Kommentar zu Georg Kleins Erzählung Die Cherubim. Obwohl in Kraft, Herrlichkeit Personen agieren und sprechen, entsteht keine Erzählung; das Gesprochene lässt sich nicht zu einem schlüssigen Ganzen zusammensetzen. Doch genau aus dieser Unvollständigkeit erfolgt eine Konzentration auf die Institution, die die Handelnden bilden. Ihr Verhältnis zur Welt, zu den Dingen und zu ihrer Arbeit werden plastisches Element der Situation.
