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Filme von Doris Kittler: Leichte Winter Event
8.-22. Feb.: Filme von Doris Kittler
Gelegenheit für alle LiebhaberInnen des Augartenspitzerls, dortselbst im geheizten Zelt einige Dokufilmarbeiten von Doris Kittler in gemütlicher Atmosphäre anzuschauen. Da ja immer noch tiefer Winter herrscht und es in den Filmen oft um Kälte geht, wird Doris’ 150 Jahre alter Samowar für heißen Tschai sorgen. Nach den Vorführungen gibt es Gelegenheit zum Gespräch mit der Filmemacherin.
Termine:
Mo, 08. Februar, 20.00 - Leichte Winter
Mo, 15. Februar, 20.00 - Mischa
Mo, 22. Februar, 20.00 - Gemma Gürtelkäfig /plus Überraschungsfilm
Ort: Augartenspitz
Leichte Winter | Doris Kittler | 2004
Europa blickt Richtung Osten. Du begibst dich in die ehemalige Sowjetunion, weit weg vom trauten Nest Mitteleuropa. Schnell wird die neue Umgebung aufgesogen. Im Schwanken zwischen Neugierde auf Fremdes und Sehnsucht nach Vertrautem stellt sich unmittelbar die Frage: Was ist Heimat? Wie begegne ich mir und einer Welt, die anders ist, während ich selbst Exotikum bin?
LeichteWinter_PriesterDie Erfahrungen, die unsereins macht, wenn er eine gewisse Zeit seines Lebens etwa in Sibirien verbringt, sind schräg, widersprüchlich, witzig, brutal und faszinierend. In jedem Fall aber löst ein solcher Aufenthalt höchst ambivalente Gefühle aus und mündet in einem radikal und intensiv erlebten Zustand.
Die Begriffe Kulturschock und Globalisierung werden kaum voneinander zu trennen sein, wenn dereinst von dieser Jahrtausendwende die Rede sein wird. Hier wird die Sicht derer gezeigt, die diesen Prozess der Begegnung durchleben und verändert zurückkehren.
“(…) Leben in der Fremde: im Winter bei 35 Minusgraden zum Beispiel. Und wenn man sich, so eine junge Deutsche in Russland, mit den alltäglichen Ausfällen der Strom- oder Wasserversorgung nicht arrangiere, dann sei man hier gleich einmal fehl am Platze. Die junge Wiener Filmemacherin Doris Kittler hat selbst zwei Jahre in Sibirien gelebt (…). In der Dokumentation “Leichte Winter”, unternimmt sie eine Annäherung an eine fremde Umgebung, die ihre Qualität vor allem einem Zugang verdankt, der den Blick von außen zum integrativen Bestandteil macht, ihn ausweist und vervielfältigt.” (Isabella Reicher, Der Standard)
(…) Man erfährt dabei nicht nur etwas über materielle Lebensgrundlagen oder versiegende Winterromantik (“Es ist immer dasselbe: ein eisiger, grauer, mehliger Brei, der vom Himmel bis zur Erde runtergeht”), über Sowjetnostalgie oder ostchristliche Traditionen, sondern auch über die für “Westler” ungewohnten Konfigurationen von öffentlicher und privater Sphäre oder über das Fahrverhalten georgischer Autofahrer (“Der Griff zum Gurt ist eine Beleidigung für den Fahrer”). Und manch einer gewinnt in der Fremde das Gefühl, sich “zum ersten Mal selber ganz reell und authentisch” zu begegnen. (Michael Omasta, Falter)