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Vortrag: Holert, Diederichsen: Glück und Erschöpfung

Öffentlichkeit Vortrag
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Dienstag 27. März 2018
27. März 2018
Di
18:00
Vortrag: Holert, Diederichsen: Glück und Erschöpfung
Akademie der bildenden Künste Wien Schillerplatz 3 1010 Wien M13

Tom Holert, Diedrich Diederichsen | Glück und Erschöpfung

Tom Holert und Diedrich Diederichsen sprechen über Marathontänze und die Semantik des Glücks in englischen Poplyrics. Die Veranstaltung ist öffentlich und Teil der LV Visuelle Kultur I ,,Utopie und Unterhaltung” von Prof. Marion von Osten und Mag. Fahim Amir am Fachbereich Kunst und Kommunikation des IKL.
Tom Holert, Diedrich Diederichsen | Glück und Erschöpfung Sydney Pollack, Jane Fonda und Michael Sarrazin bei den Dreharbeiten von “They Shoot Horses, Don’t They?” (1969)

In den 1920er und 1930er Jahren stand das Spektakel der körperlichen Verausgabung, wie es ausgeklügelt inszenierte, oft wochenlange Dauertanzveranstaltungen in den USA darboten, in einer unmittelbaren Beziehung zur politischen und ökonomischen Krise. Die an römische Gladiatorenkämpfe und moderne Viehauktionen, aber auch an Sechstagerennen und andere circensische Hybride aus Sport und Show erinnernden marathon dances sind Ausdruck eines kulturindustriell organisierten Zynismus. Wie man, auch nach der Erfahrung des Faschismus, über diese Verschränkung von Glücksversprechen, Hedonismus und Entbehrung in Bildern und Tönen sprechen kann, soll ausgehend von dem Film They Shoot Horses, Don’t They? von Sydney Pollack aus dem Jahr 1969 diskutiert werden.

Auf Deutsch ist Glück ein Zustand oder gar ein Besitztum: happiness, felicity, gladness und luck sprechen eine ganz andere Sprache. Ein Verlassener wird plötzlich von Glück überwältigt (glad), weil er des Trauerns müde ist, ein untreues Pärchen ist erst im Gefühl der abgründigsten Sünde glücklich (happy). Dass das Glück nichts anderes als ein langsam abschwellendes Echo eines ekstatischen Außersichseins sei, wird von der Metapher der (noch) warmen Waffe ebenso behauptet (The Beatles) wie von der Rede des nie ganz verfügbaren oder erreichbaren Glücks (felicity) bestritten (Orange Juice). Doch ob die Beteiligten sich ,,geneigt zeigen sich den Geist wegblasen” zu lassen (The Small Faces) oder darauf beharren, dass schon die Abwesenheit der Angst zur Stunde des Sonnenuntergangs das schönste Glück sei (The Kinks) - Glück bleibt eine Ausnahme vom allgegenwärtigen bad luck (Eddie Harris) des alltäglichen Kapitalismus.

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