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Eine Gender Parodie von und mit Barbara Kraus
22. und 23. Januar 2010 - 20:30
Tanzquartier Wien - Studios
Tickets & Infos:
Tanzquartier Wien
1070 Wien, Museumsplatz 1
T +43 1 581 35 91
F +43 1 581 35 91 - 14
tanzquartier@tqw.at
www.tqw.at
Bereits Futuristen, Dadaisten und Surrealisten verwandelten ihre Aufführungen in Feste, Rituale, Varietévorstellungen oder politische Versammlungen. Zu feiern gibt es die Wiederaufnahme von ,,wer will kann kommen”, legendärer ,,Kultklassiker” von Barbara Kraus, uraufgeführt 1999 in Wien, in den mittlerweile abgebrannten Sophiensälen.
Gefeiert wird in ,,wer will kann kommen” die Realität in ihrer verwirrenden Komplexität und Bodenlosigkeit. Seltsame, undurchschaubare Gestalten bewegen sich in dieser wie durch eine dicke Nebelschicht, zaghaft festhaltend an ihrem kleinen, traurigen Traum von Glück, in einem heruntergekommenen ,,Artsy Furts Club” am Ende des Universums. Schwer fassbar sind die kleinen HeldInnen von ,,wer will kann kommen”, weil sie sich immer in der Nähe ihrer eigenen Auflösung bewegen bzw. zwischen An- und Abwesenheit osszilieren, als wären sie die perfekte Verkörperung einer dissoziativen Persönlichkeitsspaltung. Und trotzdem, oder besser gerade deswegen, verhalten sie sich emotional zwingend immer auf das ,,hier und jetzt” bezogen. Und dieses ,,hier und jetzt” schließt das Publikum mit ein, bis hin zu dem Punkt, wo ihr/ihm der Blick auf das Geschehen genommen und stattdessen eine Erfahrung jenseits der Bewertung durch/über den Blick geschenkt wird.
Heiner Müller meinte: ,,Es kann nur etwas Neues entstehen, wenn man das macht, was man nicht kann”, und Barbara Kraus kann und will unter keinen Umständen sie selbst sein. Deshalb erfindet sie sich mithilfe parodistischer Vervielfältigung ein ganzes Sortiment von Pseudoidentitäten, die in ihren Performances als semitoische Zwitterwesen mit Hang zur Niederlage lustvoll scheitern und als ,,in-between-queens or kings” charmant, humorvoll und durchaus liebenswürdig mit großzügiger Geste rigide Identitätsfestungen unterwandern.
Freuen wir uns also auf ein Wiedersehen mit den ,,strange and lonley people like” Johnny, Julie, die Blaue, Mrs. Twiggy und mit der Krauslichen selbst. Die ent/wirft sich in einer trashigen Achterbahnfahrt jenseits von gut und böse, womit sich die Frage nach Identität und Authentiziät ein für alle mal erübrigt haben dürfte…
in Kooperation mit: Christian Suchy, Angela Glechner, Marty Huber, Barbara Millonig, Paul Horn, Dulci Jan, Regina Ramsl, Elke Müller, Sophie Pollack, Christina Kraus, Viki Berger u.a.
Credits Wiederaufnahme:
mit: die Alte, die Blaue, die Krausliche, Johnny, Julie, Mrs. Twiggy, den PublikumsinterventorInnen
Konzept/Performance: Barbara Kraus
Dramaturgie: Christian Suchy
Raum/Licht: Paul Horn
Ton/Videoeinspielung: Christina Kraus
Projektleitung: das Schaufenster
