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ecm Diskurs07: Marius Babias - Politik des Ausstellens Event
Der Traum einer Sache. Social Design zwischen Utopie und Alltag
Social Design, verstanden als Gestalten mit sozialer Verantwortung, ist heute von zunehmender Relevanz. Die Ausstellung “Der Traum einer Sache - Social Design zwischen Utopie und Alltag” greift diesen Ansatz auf: In fünf Themensträngen zeigt sie historische Bezüge, hinterfragt Motivationen und Versprechen des Social Design und beleuchtet aktuelle Umsetzungsstrategien. Erstellt wurde die Ausstellung von einem interdisziplinären KuratorInnenteam im Rahmen des /ecm-Masterlehrgangs der Universität für angewandte Kunst Wien. Sie wird durch ein vielfältiges Rahmenprogramm mit internationalen ExpertInnen ergänzt.
Fr, 11. 12. 2009 19:00 - 20:30
Vortrag Politik des Ausstellens -
Marius Babias (Direktor neuer berliner kunstverein, Berlin)
Marius Babias, Kurator und Kunsttheoretiker, Direktor neuer berliner kunstverein, Berlin kommt auf Einladung des ecm-Masterlehrgangs für Ausstellungstheorie und -praxis an der Universität für angewandte Kunst Wien zu einem Vortrag nach Wien. Der Vortrag diskutiert, inwieweit die Kunst und ihre Institutionen durch die Mobilisierung kritischer Inhalte dazu beitragen können, die Vorstellung von Öffentlichkeit als Forum gesellschaftlicher Konfliktaustragung zu stärken.
Das Verhältnis zwischen Kunst und Politik verharrt in zwei scheinbar unlösbaren Paradoxien. Das erste Paradox betrifft das sukzessive Verschwinden der Öffentlichkeit als Forum gesellschaftlicher Konfliktaustragung aus den westlichen Demokratien. Das zweite Paradox betrifft das Verhältnis zwischen Kunst und Gesellschaft heute: Die im Prozess der Globalisierung immer brutaler werdende kapitalistische Gesellschaft schmückt sich mit immer kritischer werdenden Mikroöffentlichkeiten, wovon eine hochgradig symbolische die Bildende Kunst ist. Der Vortrag diskutiert, inwieweit die Kunst und ihre Institutionen durch die Mobilisierung kritischer Inhalte dazu beitragen können, die Vorstellung von Öffentlichkeit als Forum gesellschaftlicher Konfliktaustragung zu stärken. Gilt noch die postmarxistische Maxime der historischen KonzeptkünstlerInnen, dass die Gesellschaft in genau den Formen in Frage gestellt werden muss, für die diese Gesellschaft die größte Hochachtung hegt, nämlich für ihre kulturellen Erzeugnisse? Oder ist das Politische, das eine gewisse Renaissance im Kunstfeld erlebt, lediglich eine strategische Positionierung im Kunstmarkt?