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Lei Xue / Zwischen Ming und Coca-Cola Event

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Dienstag
27. März
2018
ab
18:00
Uhr
Galerie Winter
Breite Gasse 17
1070 Wien
- Galerie Hubert Winter Breite Gasse 17 1070 Wien
Öffentlichkeit Ausstellung

Eröffnung: 17. November 2009, 18 - 24 Uhr
der Künstler ist anwesend
18. November - 23. Dezember 2009

Die Galerie ist vom 24. Dezember 2009 bis 06.Jänner 2010 geschlossen.

Wir präsentieren in der zweiten Einzelausstellung von Lei Xue neue Porzellanobjekte und den Animationsfilm “BREATH”(2008).

Zwischen Ming und Coca-Cola

Der beste Weg, um zur Wesenheit des Verstandes zu gelangen, ist gleichzeitig Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu beobachten. Um zur Zukunft, die ungewiss ist, zu gelangen, bedeutet das, die klare Vergangenheit und die noch nicht so klare Gegenwart zu analysieren. Im Laufe der Zeit ist mein Herz mit der sich ergebenden diskrepanten Einheit ausgestattet. Auf meinem aktuellen Kunstweg gewöhne ich mich daran, im Sinne der mir gut bekannten chinesischen Poesie und der Zenbewegung zu denken und zu handeln.
Für mich ist Poesie mein künstlerisches Denksystem, während Zen ein Aufmass meiner eigenen Arbeitstiefen und Ausdruckfähigkeiten ist.
Poesie und Zen dringen wie ein Weg in die Gedanken ein, so wie die Chinesen das Universum wahrnehmen. Die Bewusstheit von Poesie perforiert jahrtausendalte chinesische Kulturgeschichte. In der chinesischen Vergangenheit ist das Aufmass persönlicher Fähigkeiten mit dem Ausmaß zur Wahrnehmung und Beherrschung der Poesie verbunden. Ein guter Dichter konnte Beamter werden. Was ist Poesie? “Wundersame Gegend am Morgen, schroff fallen Felsen zu Tal, Nebel ziert den tiefen Grund. Einsame Kiefern klammern sich an urigem Felsgestein. Sacht nur weht der Wind und lieblich singt der Pirol.” Jedes Wort ist sehr real und einfach, aber aus der Zusammenstellung dieser realen Bilder entsteht eine unausdrückbare künstliche Konzeption. In der modernen Kunst, bringen die guten Künstler mit ihren Arbeiten die Betrachter mit einfachen Gebilden und Materialien in sprachlose Bereiche und Atmosphäre. Überall gibt es reale Gebilde mit einheitlicher Atmosphäre. In der Technik ist die Suche nach einem passenden Wort für Poesie wie die Auswahl eines künstlich geschaffenen Gebildes. Diese Systeme lassen sich in meiner eigenen künstlerischen Arbeit in poetischer Weise zum Denken nutzen, um eigene Gedanken mit einfachen Formen auszudrücken und das Gedankengut in eine poetisch sprachlose Atomsphäre zu bringen.
Außerdem bedeutet Zen für mich so etwas wie fantastisch. Es ist eine ortsgebundene Philosophie, nachdem der Buddhismus in China heimisch wurde. Die menschlich-immanente Denkweise wird aufgehoben zugunsten des weiter reichenden und unabhängigeren Denkens der Philosophie, um durch die Oberfläche hindurch die Wesenheit zu erkennen. Es ist ähnlich wie bei Arthur Schopenhauer, der sagt, dass “der Verstand größer als die Vernunft” ist. Es ist mein Maßstab für meine eigene Arbeitstiefe in meinem künstlerischen Denken. Es gibt keine gute künstlerische Arbeit, die nicht durch die Oberfläche hindurch in die Wesenheit und mit ihr in die künstlerische Denkenstiefe eindringt. Durch dieses Eindringen entsteht für mich eine Wiedererscheinung in einfachen künstlichen Formen und Gebilden. So lässt mich Zen an der Erkenntnis des Wesentlichen profitieren. Ein einfaches Beispiel für den Zengedanken ist Welle, Fluss und Meer. Sie sind nur die Wahrnehmung, Wasser ist ihre eigentliche Wesenheit. “Die Erschütterungsfähigkeit einer guten künstlerischen Arbeit ist mit einfachen Gebilden zum sprachlosen tiefen Verstand geworden”. So nennen jedenfalls die Chinesen Zen.

Lei Xue (geb.1974 in Quigdao, China) über seine Arbeit.

 
Archiv-Screenshot:

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