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Diskussion: Erlebte Geschichte 1989 Event
Im Rahmen der Ausstellung 1989 laden das
Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog, die Diplomatische Akademie Wien und die Kunsthalle Wien zu:
ERLEBTE GESCHICHTE: 1989
Ji?i Dienstbier | Ulrich Brand | Antonia Rados
Moderation: Erhard Stackl
Freitag | 2. Oktober 2009 | 19.00 Uhr
Anmeldungen unter:
Tel.: 3188260/20 | Fax: 3188260/10 | e-mail: einladung.kreiskyforum@kreisky.org
Ji?i Dienstbier, Senator der Tschechischen Republik, Vorsitzender des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten, Verteidigung und Sicherheit
Geboren 1937 in Kladno, Studium der Philosophie an der Karls-Universität Prag, anschließend arbeitete Ji?i Dienstbier als Journalist beim tschechoslowakischen Rundfunk (1958-69 Radio Prag), vor allem als Auslandskorrespondent. 1968 zählte er zu den ersten Unterstützern des Prager Frühlings und wurde nach Niederschlagung der Reformbewegung mit einem Berufsverbot belegt, was ihn aber nicht davon abhielt, weiter als Oppositioneller tätig zu sein. Er unterzeichnete mit anderen Dissidenten die Charta 77 und war zweimal deren Sprecher. 1979 wurde Dienstbier wegen seines politischen Engagements zu drei Jahren Gefängnis verurteilt und musste nach seiner Entlassung 1982 als Heizer arbeiten. Mit der politischen Wende 1989 trat er wieder ins Rampenlicht der Öffentlichkeit: er zählte zu den Mitbegründern des demokratischen Bürgerforums und wurde unter Präsident Václav Havel im Dezember 1989 zum stellvertretenden Ministerpräsidenten und Außenminister der Tschechoslowakei. Am 23. Dezember 1989 durchschnitt er am Grenzübergang Waidhaus-Rozvadov gemeinsam mit dem damaligen deutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher symbolisch den Grenzzaun zwischen der Tschechoslowakei und Deutschland und unterstrich damit den Fall des Eisernen Vorhangs. 1992 trat Dienstbier als Außenminister zurück und ist seither auch als Kommunalpolitiker (Bezirk Kladno) tätig. 1998 bis 2001 war er UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte im ehemaligen Jugoslawien. Ji?i Dienstbier ist Träger zahlreicher Auszeichnungen und erhielt im Jahr 2004, gemeinsam mit Hans-Dietrich Genscher, den Kunstpreis für deutsch-tschechische Verständigung, den der Münchener Adalbert-Stifter-Verein gemeinsam mit der Union für gute Nachbarschaft tschechisch- und deutschsprachiger Länder aus Prag verleiht.
Antonia Rados, Journalistin
Geboren 15. Juni 1953 in Klagenfurt, österreichische Fernsehjournalistin. Die promovierte Politologin arbeitete von 1978 bis 1991 für den Österreichischen Rundfunk (ORF) als Korrespondentin, unter anderem in Chile, Südafrika, Somalia und im Iran. Im Jahre 1991 wurde sie in Österreich mit ihrer ORF-Berichterstattung über die rumänische Revolution bekannt und dafür als Frau des Jahres ausgezeichnet. Im gleichen Jahr wechselte sie als Sonderkorrespondentin zum WDR. Von 1995 bis heute war sie für die Sender der RTL Mediengruppe Deutschland als Auslandskorrespondentin in Kriegs- und Krisenregionen unterwegs. Für ihre Reportagen wurde Antonia Rados mehrfach ausgezeichnet (u.a. mit dem Deutschen Fernsehpreis, dem Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis für Fernsehjournalismus und - für ihre RTL-Dokumentation Mein Freund Saddam - mit dem österreichischen Medienpreis Romy).
Ulrich Brand, Politologe
Geboren 1967, Dr. habil., Dipl.-Politologe, Dipl.-Betriebswirt (BA), aufgewachsen am Bodensee, Studium der Betriebswirtschaft an der Berufsakademie Ravensburg (Schwerpunkt Tourismus, Diplom 1989), der Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre in Frankfurt/Main, Berlin und Buenos Aires (Diplom 1996), Promotion mit einer Arbeit zum Verhältnis von Staat und Nichtregierungsorganisationen in der internationalen Umweltpolitik (2000), Habilitation Die politische Form der Globalisierung. Soziale Kräfte und Institutionen im internationalisierten Staat (2006). Ab 2001 wissenschaftlicher Assistent an der Universität Kassel. Ab September 2007 Professor für Internationale Politik am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien. Jüngere Veröffentlichungen Post-Neoliberalism. A beginning debate (herausgegeben mit Nicola Sekler, Uppsala 2009), Globalisierung, Macht und Hegemonie (Mitherausgeber, Münster 2009), Globale Umweltpolitik und Internationalisierung des Staates (Herausgeber, Münster 2009).
Erhard Stackl, Journalist und Autor
Geboren 1948 in Mödling bei Wien, während des Studiums an der Wiener Hochschule für Welthandel galt sein Hauptinteresse der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Er arbeitete für die Ö3-Musikbox, als Außenpolitikredakteur und stellvertretender Chefredakteur für profil, dessen Gründungsmitglied er ist. Seit 1993 ist Erhard Stackl in leitender Position bei der Tageszeitung Der Standard tätig. Er unternahm zahlreiche Recherche-Reisen durch Osteuropa und Lateinamerika. Stackl ist Vorstandsmitglied des österreichischen Lateinamerika-Instituts und von Reporter ohne Grenzen Österreich. Träger des Humanitätspreises des österreichischen Roten Kreuzes für seinen Friedensjournalismus.
Im März 2009 hat Erhard Stackl im Czernin-Verlag das Buch 1989 Sturz der Diktaturen veröffentlicht.