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Ausstellung: Ramesch Daha Event

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Dienstag
27. März
2018
ab
18:00
Uhr
Galerie Bleich-Rossi
Dominikanerbastei 19
1010 Wien
- Galerie Bleich-Rossi Dominikanerbastei 19 1010 Wien
Öffentlichkeit Kunstausstellung

Ramesch Daha

32° N / 53° E

Eröffnung: 6.10.2009, 18:00 Uhr
7.10. - 21.11.2009
Di - Fr 12 - 18 Uhr
Sa 12 - 15 Uhr

Ramesch Daha beschäftigt sich in ihrem neuen Projekt 3200north/5300east -bezugnehmend auf die geografischen Koordinaten des Iran-mit der bewegten Geschichte des Landes in den letzten 100 Jahren. Ausgangspunkt für die Auseinandersetzung sind dabei keineswegs die aktuellen politischen Ereignisse der letzten Monate, sondern die persönliche Geschichte der 1978 vor der Revolution und dem damit einhergehenden erstarkten Fundamentalismus geflohenen Künstlerin. In akribischer, jahrelanger Recherche spürte Daha aber nicht nur der persönlichen Geschichte ihrer Vorfahren, sondern auch den wirtschaftlichen, politischen, religiösen und gesellschaftlichen Umwälzungen im Iran nach. Scheinbar unverbunden stehen in der aktuellen Ausstellung der Künstlerin in der Galerie Bleich Rossi ein Video von Ihrer Großmutter, in dem sie sich an die Chronologie der Ereignisse zwischen 1934 und 1944 erinnert, mit Zeichnungen von privaten Notizen, gefunden auf den Rückseiten historischer Fotos und großformatige, stark reduzierte Gemälde persischer Landschaften nebeneinander. Es geht Daha dabei weniger um eine Stringenz in der Narration oder den Versuch einer chronologisch lückenlosen, geschichtswissenschaftlichen Darstellung der Ereignisse in ihrem Heimatland. Vielmehr entsteht im bewussten Nebeneinander von künstlerischen Medien und Inhalten eine subjektive (Be)Deutungscollage, die das kritische Bewusstsein dafür schärfen soll, dass Geschichte nicht nach eindimensionalen, objektiven Kriterien nachvollzogen werden kann. Selbst wissenschaftliche Geschichtsschreibung ist nach subjektiven, ideologischen Richtlinien interpretiert, konstruiert sich stets neu, ist ständigen Veränderungen unterworfen und kann nie neutral sein.

Daha geht es in ihrer künstlerischen Beschäftigung mit dem Iran nicht um die Reinszenierung zurück liegender historischer Ereignisse. Ihr Blick darauf ist weder emotional noch anklagend oder wertend. Die Künstlerin verarbeitet historische Dokumente von Zeitzeugen, reflektiert kritisch über die in Medien wie Internet, Zeitung oder TV verbreiteten Berichterstattungen und hinterfragt von welch signifikanter Bedeutung historische Ereignisse für die Gegenwart sind. Geschichte findet jederzeit überall statt. In der menschenleeren Landschaft ebenso, wie in der beiläufig wirkenden Randnotiz auf einer persönlichen Fotografie oder der subjektiven Erinnerung. Ramesch Dahas Werke sind keine affirmative Bestätigung der Vergangenheit, sondern vielmehr Befragungen der Gegenwart mittels des Rückgriffs auf historische Ereignisse, die sich dem kollektiven Gedächtnis schon fast entzogen haben und eines deutlich machen können: History repeats itself.

 
Archiv-Screenshot:

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