\
rewind

Gregor Schmoll: Vexations - Version de l'autre côté Event

➜ edit + new album ev_02vmevUpeAkEJeXXZZ01SH
Dienstag
27. März
2018
ab
19:00
Uhr
Galerie Hartmann
Gredlerstrasse 2
1020 Wien
- Galerie Hartmann Gredlerstrasse 2 1020 Wien
Öffentlichkeit Eröffnung Ausstellung

Gregor Schmoll
Vexations - Version de l’autre côté

Ausstellungseröffnung Di 22. 9. 2009, 19 Uhr
Ausstellung Mi 23. 9. - Sa 24. 10. 2009
Di - Do von 14 - 18 h, Fr 14 - 20 h, Sa 10 - 15 h

Die Übersetzung des Begriffs Vexation führt zu Handlungen und Zustandsbeschreibungen wie Demütigung, Qual, Plage, Ärgernis oder auch etwas gemildert wie Belästigung und Beunruhigung.

In seiner mehrteiligen, raumgreifenden Arbeit aus sechs Porzellanvasen (gefertigt in der Porzellanmanu-faktur Augarten, Wien) und Serien schwarz-weißer Fotografien unter dem Titel Vexations (Titel einer Komposition Erik Saties, vermutlich für Klavier 1893) verweist Gregor Schmoll auf diese unliebsame Semantik. Der Charakter des repetitiven Arrangements in der Notation des Komponisten Satie generiert bei Gregor Schmoll serielle Entsprechungen in den von ihm selbst, ähnlich denjenigen des barocken Bildhauers Franz Xaver Messerschmidt (Österreichische Galerie Belvedere), gebildeten Grimassen. Die differenzierten Konturen dieser Physiognomien überträgt Gregor Schmoll auf die Profile der Vasen, so dass im Wechsel-spiel mit dem Hintergrund gedoppelte Selbstportraits wahrnehmbar werden.
Parallel sind die Vasen jedoch auch einfach nur als weiße Körper/Objekte zu lesen.

Diesen an sich autonomen Skulpturen stellt Gregor Schmoll als Variation Schwarzweißfotografien eben dieser Vasen, die in ihrer Zweidimensionalität den Vexiercharakter (Gesichtsprofil versus Vasenkörper) besonders deutlich werden lassen, und Schwarzweißfotografien von Blumenblüten zur Seite. Die Reduktion der Blüten in der Fotografie in eine jeweils zweidimensionale Qualität verweist aber auch deutlich auf ihre damit gleichzeitig kommunizierte räumliche Dimension. Die Ästhetik der Zusammenstellung ist intelligent aufeinander abgestimmt und fasziniert in ihrem dramaturgischen Angebot vielfältig möglicher Beziehungsfelder.

Gregor Schmolls meditative Rauminstallation besitzt allerdings einen spitzen Stachel. Die Köpfe des Barockkünstlers Franz Xaver Messerschmidt wurden und werden noch immer u.a. auch als Thematisierun-gen von Hysterie bzw., etwas allgemeiner, von Persönlichkeitsstörungen charakterisiert. Hysterie (griechisch: hysteria) wiederum ist eine sprachliche Entsprechung der weiblichen Gebärmutter. Und die Blütenkelche der Blumen, die auf den Fotografien zu sehen sind, assoziieren wiederum Fruchtbarkeit und in ihrer Größe und Pracht eventuell auch ein hysterisches Phänomen. So generiert Gregor Schmoll Verweisqualitäten, die auch in Seins- und Bewußtseinsbereiche führen, die ihren Ursprung in individuell sehr unterschiedlichen Dispositionen besitzen.
Sich in diesem assoziativen Gedankenpool aufzuhalten kann beunruhigen, in der individuellen Erschließung seiner verdeckten, intelligenten Semantiken vielleicht sogar zur ,Qual’ (mit kathartischem Effekt?) werden.

Für seine Arbeit Vexations wird Gregor Schmoll im November 2009 mit dem Preis The Missing Link des Psychoanalytischen Seminars Zürich ausgezeichnet.

 
Archiv-Screenshot:

Newsletter und Social Media

Der eSeL Newsletter schickt dir jeden Donnerstag Insidertipps unserer Terminredaktion und fotografische Highlights aus dem Kunstbetrieb.

Fast geschafft!

Die Bestätigungsmail ist unterwegs. Du musst sie nur noch bestätigen.


A confirmation email has been sent. Please click the link to confirm your subscription. (Check your Spam/Junk folder!)

Woops!

Diese E-Mail-Adresse ist bereits abonniert. Eh super! / This address is already subscribed.

Hoppala.

Sie haben Ihre Mail-Adresse noch nicht bestätigt. / This Address is not yet confirmed.

Datenschutz

Impressum

AGB

eSeL ist ein Informationsportal für Kunst und Kultur. Hier findest du empfohlene Veranstaltungen, Ausstellungen, Museen, Kinoprogramm, Theater, Performances und mehr in Wien und ganz Österreich.