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In ihrer Produktion Carnival of Souls, benannt nach dem gleichnamigen Horrorfilm, ziehen Fuckhead die teils religiösen, teils volkstümlich-festlichen Motive aus Hieronymus Boschs Bildern heran, um der karnevalesk-grotesken Form nachzugehen. Der russische Literaturwissenschaftler und Kunsttheoretiker Michail Bachtin prägte den Begriff des ,,grotesken Realismus”: Seine subversive Kraft erwirbt das Groteske, indem es das Subjekt ausweitet, die Grenzen des Leibes überschreitet und sich mit anderen Leibern/Subjekten vermengt. Den grotesken Leib kennzeichnen seine grenzüberschreitenden Organe, die körperlichen Aus- und Einbuchtungen, mit denen er sich mit anderen Körpern und Gegenständen verbindet. Bei Bosch ist dieser Körper immer ein werdender und vergehender, ,,er ist nie fertig oder abgeschlossen, er ist immer im Entstehen begriffen und erzeugt selbst stets einen weiteren Körper” (Michail Bachtin).
Die grausamen und überzeichneten Motive Boschs von Narrentagen, Karnevalen und Fronleichnamsfesten, wie in ,,Das Steinschneiden”, ,,Der Gaukler” sowie Teilen der Triptychen ,,Der Heuwagen” und ,,Das Tausendjährige Reich”, erfahren in dieser Performance eine Rückübersetzung in den säkularen Theaterraum.
