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Das Tagebuch der Anne Frank - Opernmonodram von Grigori Frid Event

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Dienstag
27. März
2018
ab
20:00
Uhr
Jugendstiltheater am Steinhof
Baumgartner Höhe 1
1140 Wien
- Jugendstiltheater - Baumgartner Höhe 1 1140 Wien
Öffentlichkeit Konzert

Sopran. Nina Maria Plangg.
Regie. Kristine Tornquist.
Bühne. Jakob Scheid.
ensemble sirene / Das Rote Orchester
Dirigent. Jury Everhartz

Anne Frank
1947 – fünf Jahre nach der ersten, drei Jahre nach der letzten Eintragung in ihrem Tagebuch wurde die erste Buchausgabe des Tagebuches der Anne Frank veröffentlicht. Die Autorin wäre damals 18 Jahre alt gewesen. Seither hat dieser Text aus dem tagebuchschreibenden Judenmädchen im Hinterhofversteck eines Amsterdamer Hauses eine biographische Ikone gemacht. Ihr Wunsch, später einmal als Schriftstellerin tätig und anerkannt zu sein, hat sich allerdings nicht – oder nur auf diesem Umweg – erfüllt. Ermordet wurde sie im Alter von 16 Jahren - kahlgeschoren, ganz ausgemergelt und entkräftet, in Lumpen. Ihr Lebenswille war völlig gebrochen.
Annes Bericht über das Leben im Versteck eines Amsterdamer Hinterhauses in völliger Isolation und ständiger Angst ist eines der erschütterndsten und bewegendsten Dokumente über das Leid der Juden in Europa, aber auch ein ermutigendes Zeichen des Lebenswillens und ein Triumph der Menschlichkeit.
Im August 1944 wurden Anne und ihre Familie in dem Versteck entdeckt und in Konzentrationslager deponiert. Im März 1945 starb Anne Frank im Vernichtungslager Bergen-Belsen.
Nach der Verhaftung der Familie fand man zwischen Büchern und Zeitschriften das Tagebuch, das Anne seit ihrem dreizehnten Lebensjahr in holländischer Sprache geführt hatte.
Der Inhalt des Tagebuches bringt nur einen kleinen und subjektiven Ausschnitt aus dem Terror und dem millionenfachen Morden der Shoah, ist aber vielleicht gerade deshalb umso eindringlicher: Es ist nicht nur durch die beschriebenen Erlebnisse, Stimmungen und Ängste von derartiger Wirkung, sondern vielleicht umso mehr durch das, was zwar ersehnt, aber nicht beschrieben wird, weil es nicht mehr erlebt wird. Das macht das Tagebuch der Anne Frank zu einem anklagenden Zeugnis ungelebten Lebens. Dass wir nicht einmal den Todestag im Konzentrationslager Bergen-Belsen wissen, macht dieses Mädchenschicksal vollends zum Symbol.
Grigori Frid
Der am 22. (9.) September 1915 in St. Petersburg geborene Komponist ist Sohn eines Literaturjournalisten und einer Pianistin, die wegen des Bürgerkrieges immer wieder auf der Flucht war und sich in verschiedenen russischen Städten angesiedelt hat. Im Jahr 1927 machte sich die Familie sogar auf nach Sibirien, wohin der Vater verbannt war. Ein Großteil von Grigori Frids Angehörigen kam unter Stalins Schreckensherrschaft ums Leben. Nach der Übersiedlung nach Moskau beendete Frid 1935 sein in Irkutsk begonnenes Musikstudium am Konservatorium in der Kompositionsklasse von G. Litinskij und V. Schebalin. Von 1936 bis 1939 unterrichtete er dort Musiktheorie und von 1947 bis 1961 an der Musikschule des Konservatoriums Komposition. Gleichzeitig arbeitete er als Komponist beim Rundfunk. Im Krieg war Frid in Musikcorps an der Front und als Sanitäter beschäftigt. Seit seiner Gründung 1965 organisierte und leitete er den Moskauer Jugend-Musik-Klub, in dem regelmäßig Seminare und Konzerte stattfinden. Hier wurden häufig inoffiziell neue Werke von Sofia Gubaidulina, Edison Denissow und Alfred Schnittke vorgestellt. Frid ist Verdienter Kunstschaffender (1986) und Moskau-Preisträger (1996). Er hat sich auch als Maler und Schriftsteller einen Namen gemacht.
Grigori Frid hat Anne Franks Tagebuch als ein bleibend aktuelles, philosophisches und zutiefst ethisches Werk charakterisiert.
Freiheit und Würde des Menschen, der Vorrang des Geistes vor dem Körper und des Bewusstseins vor der Materie, die Einsamkeit der Jugend, die ihre Positionen verteidigen muss, zu einer Zeit, in der alle Ideale Schiffbruch erleiden, wo die Menschen an der Wahrheit und der Gerechtigkeit zweifeln, und schließlich auch das Wesen des Menschen, dessen eigentliche Natur erst im Verhalten in konkreten Situationen zutage tritt.
Das Wichtigste war, kein Wort am Text zu ändern, nichts hinzuzudenken, aber auch die Montage der Episoden die Dramaturgie aufzubauen. So begierig war ich darauf, diese Musik zu machen, dass ich am Abend, an dem ich die erste Libretto-Seite fertig hatte, sofort die Noten dazu geschrieben habe.

 
Archiv-Screenshot:

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