Verrnissage Doris Schmid: "fading away - banlieu" Event

“Das Verschwinden” ist ein immer wiederkehrendes Thema in den Arbeiten Doris Schmids. Ausgangspunkt für ihre Videoinstallation “fading away – banlieue” bildet ein reales Ereignis, das im Laufe der Zeit aus dem Bewusstsein verschwunden ist. Das gedankliche Verschwinden überträgt Doris Schmid in ein Verschwinden auf visueller Ebene.
In Form einer Doppelprojektion werden zwei Aspekte ihrer Thematik in Beziehung gesetzt: das Verschwinden der Stadt als Struktur in die sie umgebende Landschaft und das Verschwinden des Menschen in der Stadt.

Aus einem fahrenden Zug werden Stadtansichten auf eine Schneelandschaft projiziert. Die klaren Stadtstrukturen gehen in der Unregelmäßigkeit der unaufhaltsam vorbeiziehenden Projektionsfläche verloren. Die Bewegung der beiden sich überlagerten Videobilder brechen auseinander. Die Projektion springt, setzt aus, wechselt zwischen scharf und schemenhaft. Es entsteht ein unkontrollierbarer Rhythmus. Die Bilder entschwinden in der Bewegung.

Die zweite Projektion scheint dazu einen Kontrapunkt zu bilden, indem die Geschwindigkeit fast bis zum statischen Stillstand reduziert wird. Das Verschwinden findet durch Überlagerung einzelner Bildebenen statt. Eine Person in weißer Kleidung schreitet vor einem Industriegebäude den Raum ab. Sie wird durch eine Videoprojektion beleuchtet in der sie sich selbst und ihre Umwelt wieder findet. Ähnlich dem Auflösen der realen Person durch das Spiel der Ebenen, löst sich auch die Person in der Projektion auf.
Bild und Hintergrund sind nicht mehr voneinander zu unterscheiden.

Ausstellung: 5. bis 23. Oktober 2007, Di. und Do., 17-19 Uhr

Ausstellung/Installation
von *Doris Schmid (CH/A)*
Doppelprojektion, exp., A 2006
MiniDV / Beta SP
Stereo, Farbe, 4’08’’ Min.
Realisation: Doris Schmid | Kamera: Philipp Krebs | Darstellerin: Andrea Nitsche | Musik: Oliver Stotz