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Marlene Bart: Ordnungswut Event
Die Künstlerin Marlene Bart lebt und arbeitet in Berlin und präsentiert mit “Ordnungswut”, eine Einzelausstellung, die die komplexe Beziehung zwischen Kunst und Wissenschaft betrachtet. Die Ausstellung stellt die Beständigkeit und Autorität von Ordnungssystemen in der Naturgeschichte in Frage und untersucht insbesondere die hierarchischen Strukturen, die in der ‘Ära der Entdeckungen’ und dem europäischen Kolonialismus zu Beginn des Anthropozäns verwurzelt sind.
Barts multidimensionale Präsentation umfasst Installationskunst, Glasobjekte und 3D-gedruckte Skulpturen, Grafikarbeiten und eine Virtual Reality Arbeit. Die Ausstellung hinterfragt, ob die Klassifizierungen in der Naturgeschichte Elemente des gleichen hierarchischen Denkens beherbergen, das zur Unterwerfung von Menschen und Natur während der modernen Zeit führte.
Das Herzstück der Ausstellung ist ein Turm von Museums-Vitrinen, der um einen Kern von Lichtschläuchen konstruiert ist. Diese Installation repräsentiert, ähnlich wie Bruegels Turm zu Babel, den Hochmut der westlichen hierarchischen Ordnungssysteme. In jeder Vitrine sind skulpturale Elemente,Glasobjekte und 3D-gedruckte Exemplare aus der Naturgeschichte gefangen, aus ihrem biologischen Kontext entfernt und zu gesammelten Objekten umgewandelt.
Der zweite Raum enthält Grafikarbeiten dieser Kreaturen, die weiter auf visuelle Symbole reduziert wurden, sowie ein Virtual-Reality-Projekt namens Theatrum Radix, das in Zusammenarbeit mit dem Berliner Studio Ikonospace und dem Komponisten Daniel Benyamim entstanden ist. Dieses immersive Werk, das von Camillos Theater des Gedächtnisses inspiriert ist und durch VR-Headsets erlebt wird, führt die Betrachtenden auf eine visuelle Reise durch sieben Ideen innerhalb von Ordnungssystemen. An jedem Punkt werden neue Umwandlungen vorgeschlagen, und die Möglichkeiten, lineares Denken durch multidimensionales Denken zu ersetzen, werden gefördert.
Marlene Bart hat an der Bauhaus-Universität Weimar promoviert, wird ihr kürzlich veröffentlichtes Buch “Das Künstlerbuch als Multimediale Enzyklopädie” präsentieren. Diese Publikation legt die theoretische Grundlage für die im Rahmen der Ausstellung erforschten kritischen Ideen.
Mit Kunst als Medium der Untersuchung stellt Bart das traditionelle westliche imperialistische Denken in Frage und lädt zur Betrachtung potenzieller neuer Grenzbereiche jenseits konventioneller wissenschaftlicher Kategorien im Kontext der Grenzen visueller und räumlicher Wahrnehmung ein. “Ordnungswut” fordert das Publikum auf, über das Auftauchen unterdrückter Formen des Wissens und die möglichen Einsichten nachzudenken, die das künstlerische Denken in der sich entwickelnden Landschaft menschlichen Denkens enthüllen könnte.
Ausstellungseröffnung am 8. Februar 18:00 - 21:00 Uhr
Die Ausstellung läuft vom 9. Februar - 16. März, 2024