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Spezialführung Aussenstelle Museum Nordwestbahnhof Event
Michael Hieslmair & Michael Zinganel (Tracing Spaces) und Bernhard Hachleitner laden anläßlich des Internationaler Holocaust-Gedenktages 2024 zu einer Spezialführung zur
Aussenstelle des Museums Nordwestbahnhof
EXCAVATIONS
Ausgrabungen zur vergessenen Geschichte
Treffpunkt: Nepomukkapelle am Tabor, Kreuzung Taborstraße-Nordwestbahnstraße, Anfahrt: Straßenbahn Linien 2 und 5
2021 eröffneten Tracing Spaces mit Mitteln von Kunst im öffentlichen Raum Wien (KÖR Wien) eine Freiluft-Installation auf einem stillgelegten Areal des Wiener Nordwestbahnhofs.
Spuren zweier historischer Ereignisse zur jüdischen Geschichte wurden hier an ihren Originalschauplätzen rekonstruiert. Die Grundrisslinien der 1952 abgebrochenen Bahnhofshalle und der 1938 darin aufgebauten antisemitischen Hass-Ausstellung „Der ewige Jude“ wurden im Maßstab 1:1 am Boden nachgezeichnet und als Erinnerungsmal freigelegt. Gleichzeitig wurde mit Verweis auf die Dreharbeiten des Films „Stadt ohne Juden“ ein Kameraset und Zugwaggon in abstrahierter Form nachgebaut. War die fiktive Deportation im Film von 1924 noch vorübergehend, so zeigte die verhetzende Wirkung der Ausstellung 1938 ihre fatale Wirkung im Realen: in Pogromen, Deportationen und Massenvernichtung.
Die Halle des Nordwestbahnhofs am Tabor wurde von den NS-Popagandisten bewusst gewählt, weil der 2. und 20. Bezirk die höchsten Anteile an jüdischer Bevölkerung aufwiesen und die Besucher*innen auf dem Weg zur bzw. von der Ausstellung durch deren Lebensraum geschleust wurden.
Mittels dieser und weiterer Markierungen am Areal lässt sich die vielfältige Geschichte des vergessenen Wiener Bahnhofs erwandern. Das stillgelegte Bahnhofsgelände zeigt sich dabei insgesamt als Denkmal.