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Eröffnung: Di, 23.4.2024, 18 Uhr
BOMBEN GEGEN MINDERHEITEN
Rechter Terror 1993–1996
Vor 30 Jahren, am 3. Dezember 1993, explodierten in der ORF-Minderheitenredaktion in Wien und in der Pfarre Hartberg/Steiermark zwei Briefbomben und verletzten die Moderatorin Silvana Meixner und den „Flüchtlingspfarrer“ August Janisch schwer. Es war der Beginn des sogenannten Briefbombenterrors in Österreich.
Bis zum 6. Dezember 1993 wurden weitere acht Briefbomben verschickt, eine davon zerfetzte die linke Hand des damaligen Wiener Bürgermeisters Helmut Zilk. Im August 1994 explodierte eine vor der zweisprachigen Rennerschule in Klagenfurt deponierte Rohrbombe beim Entschärfungsversuch. Der folgenschwerste Anschlag fand im Februar 1995 in Oberwart statt, bei dem vier Roma-Angehörige durch eine Sprengfalle getötet wurden.
Die Terrorwelle der selbst ernannten Bajuwarischen Befreiungsarmee, die sich explizit gegen ethnische Minderheiten und ihre Unterstützer*innen richtete, dauerte bis 1997 an. Insgesamt 25 Briefbomben und drei Sprengfallen hatten 13 zum Teil Schwerverletzte und vier Tote zur Folge.
Die Bombenserie stellte einerseits den traurigen Höhepunkt eines historisch gewachsenen, tendenziell minderheitenfeindlichen Klimas in Österreich dar. Andererseits markierten die 1980er und frühen 1990er Jahre aber auch eine Zeit, in der wichtige Errungenschaften progressiver Minderheitenpolitik realisiert werden konnten, wie etwa die Anerkennung der Rom*nja als offizielle Volksgruppe oder die Errichtung einer öffentlichen zweisprachigen Volksschule in Klagenfurt.
Die Ausstellung Bomben gegen Minderheiten | Rechter Terror 1993–1996 hat das Ziel, historisches Wissen zu größten innenpolitischen Gewalttaten der Zweiten Republik zu vermitteln, aber auch das politisch-gesellschaftliche Klima der 1990er Jahre und seine Folgen für die direkt betroffenen Minderheitencommunitys aufzuzeigen.
Weitere Stationen der Ausstellung:
20.09. – 24.11.2024 | kärnten.museum, Klagenfurt
ab Februar 2025 | Offenes Haus Oberwart
Kuratorinnen:
Vida Bakondy, Cornelia Kogoj und Gamze Ongan
Eine Ausstellung der Initiative Minderheiten in Kooperation mit dem Volkskundemuseum Wien, dem kärnten.museum und dem Offenen Haus Oberwart (OHO)
Die Ausstellung wird gefördert aus Mitteln des Sozialministeriums
Auftaktveranstaltung:
Mo, 4.12.2023, 17.00 bis 21.00 Uhr