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Sabine Groschup: Da war die Angst Event
Eröffnung: 7. Dezember 2023, 18:00 Uhr
mit der Ausstellung „Da war die Angst“ von Sabine Groschup
Ausstellungsdauer: 8. Dezember 2023 – 8. Februar 2024
Ort des Verbrechens wird Ort des Erinnerns, der Solidarität und der Prävention
Im März 2021 wurde eine 35-jährige Trafikantin am Alsergrund in ihrer Trafik in der Nußdorfer Straße 4 von ihrem Ex-Partner in Brand gesetzt und erlag ihren schweren Verbrennungen. An diesem Ort entsteht nun ein Erinnerungsort und Kunstraum gegen Gewalt an Frauen*.
Der gefährlichste Ort für Frauen* sind die eigenen vier Wände: Jede 5. Frau* erlebt Gewalt in ihrer Beziehung: Demütigungen und Beleidigungen bis hin zu körperlicher und sexualisierter Gewalt oder Mord.Das emanzipatorischen Kunstprojekt soll dazu beitragen, die Gewaltspirale in der Gesellschaft aufzubrechen.
Die Ausstellungen sind rund um die Uhr einsehbar und leisten so einen Beitrag zur Sichtbarkeit dieser gesellschaftlich relevanten Kernthemen. Die ehemalige Trafik ist ein Ort des Verbrechens geworden, nun soll es ein Ort des Gedenkens sein, der aber auch Platz für Diskurs und Ideen für eine faire, gewaltfreie Zukunft bietet.
Erste Ausstellung | Sabine Groschup „Da war die Angst“
Sabine Groschup verknüpft mit ihrer zweiteiligen Installation Lyrik und Gegenstände des Alltags, um die Menge der Femizide der letzten Jahre und zugleich den daraus entstandenen Schmerz erfassbar zu machen: Uhren werden Symbole für die stehengebliebene Zeit, der in den letzten Jahren in Österreich ermordeten Frauen*. Dahinter erhebt sich ein Vorhang, der mit einem für dieses Projekt geschriebenen Gedicht der Künstlerin bestickt wurde:
DA WAR DIE ANGST
UND DER MORD
DA GING EIN RISS
DURCH IHR HERZ
UND RISS DEN SCHREI
MIT SICH FORT
Durch die Verwendung von alltäglichen Gegenständen, deutet sie an, dass die meisten Frauen*morde dort geschehen, wo Frauen* sich eigentlich sicher fühlen sollten: Daheim.
Sabine Groschup (*1959 in Innsbruck) bewegt sich seit über dreißig Jahren in einem weiten künstlerischen Aktionsfeld zwischen bildender Kunst, Film und Literatur. Die Lassnig-Schülerin arbeitet gattungsübergreifend und ist international präsent. Einzelausstellungen und Beteiligungen führten sie in den letzten Jahren u.a. nach New York, Seoul, Zagreb, Karlsruhe, Berlin, Prag, Kopenhagen, Halberstadt, Amsterdam, München, New Orleans, Istanbul, Venedig, Bremen, Lausanne, Augsburg und Leipzig. 2020 erhielt sie das Österreichische Staatsstipendium für Bildende Kunst. Sie lebt und arbeitet in Wien.