We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
I will not be sad in this world
mit Filmen von Dana Kavelina, Mădălina Zaharia und Driant Zeneli
kuratiert von Maximilian Lehner
20. Oktober 2023 ab 18 Uhr
Screenings und artist talks mit Kurator Max Lehner.
Die Filmschaffenden sind anwesend. Eintritt frei.
Mădălina Zaharia: TristxtOTL
Vereinigtes Königreich/Rumänien 2023, 21‘49‘‘, Englisch
Dana Kavelina: It Can’t Be That Nothing Can Be Returned
Ukraine 2022, 52‘, Russisch mit englischen Untertiteln
Driant Zeneli: How deep can a Dragonfly swim under the Ocean?
Albanien 2021, 11‘23“, Albanisch mit englischen Untertiteln
filmlounge2023-1-min
Überbordende Traurigkeit, die nicht zum Klischee gemacht, sondern ernst genommen wird als eine Relation zur Welt. Die Verbindung zwischen individuellem Gefühlsleben und ‚der Welt‘ wird oft vorschnell zu einer Spannung, die nach Auflösung verlangt. Die Filmlounge beantwortet das Jahresthema des sehsaals mit filmischen Arbeiten, welche die Kraft einer Traurigkeit erkennen, die nicht überwunden oder verdrängt werden möchte und nicht unbedingt zu produktiven neuen Erkenntnissen führt.
Warum bin ich traurig? Warum lebe ich in einer Welt, die so vielen Tieren und Menschen Leid bereitet, die so viele von uns unglücklich macht? Nicht nur Leid und Ungerechtigkeit, sondern auch das Unvermögen, allein Dinge zu ändern, oder die Unmöglichkeit, in den Rahmen zu passen. Der Titel schreit auch nach einer Veränderung und Handlungsmöglichkeit, die oft verwehrt bleibt. Wie aber entkommen wir ungerechten Strukturen dieser Welt, die Traurigkeit auslösen? Angesichts der Flut an negativen Ereignissen, die uns tagtäglich überschütten, scheint es eine legitime Frage zu sein, wie es denn überhaupt möglich wäre, nicht traurig zu sein in dieser Welt – nicht bloß den harmlosen Wunsch zu äußern, nicht traurig sein zu wollen. Gibt es denn eine Form von Traurigkeit, die einfach existiert und nicht ‚entfernt‘ werden muss?
In drei Kurzfilmen nähert sich die Filmlounge einem Ausweg aus Traurigkeit oder Weltschmerz, der eigentlich niemals überwunden werden kann. „I will not be sad in this world.“, heißt nicht, keine Traurigkeit zu akzeptieren. Zwischen konkreten Ereignissen und einer utopischen Perspektive entsteht in den Filmen ein Blick auf Traurigkeit, die kein Grund für Veränderung ist und dennoch danach verlangt. Weil es gut ist, traurig zu sein über schlechte Umstände und die Imagination als Ausweg zu nutzen, werde ich nicht (mehr) traurig sein. I will not be sad in this world.
