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In der Kubatur des Kabinetts Event
In der Kubatur des Kabinetts: Der Kunstsalon zeigt
Who pays the price?
Mit/with
Adina Camhy
Alina Sokolova
Andrea Sodomka
Total Refusal
Rahmenprogramm:
Workshop 1: Malereiworkshop
24. Oktober 2023 14:00- 17:00
Alina Sokolova
Filmscreeing
7. November 2023 18:00
Total Refusal & Andrea Sodomka
Who pays the price
In der Kunst zu arbeiten bedeutet, Beziehungen zwischen Dingen, Konzepten und Menschen herzustellen. Künstler:innen verknüpfen verschiedene Aspekte ihrer Erfahrungen und erschaffen unter Bezugnahme darauf etwas Neues. Kurator:innen bauen Verbindungen zwischen Künstler:innen und Konzepten, Betrachter:innen und Kunstobjekten auf. Sowohl Künstler:innen als auch Kurator:innen setzen sich mit Verbindungen auf einer sozialen Ebene auseinander, indem sie sich mit Menschen, Gefühlen, Erfahrungen und der Welt, die sie umgibt, auseinandersetzen.
Der Prozess der Zusammenarbeit mit und die Suche nach Anknüpfungspunkten zwischen den beiden in Wien lebenden, aber nicht in Wien geborenen Künstlerinnen Adina Camhy und Alina Sokolova brachte uns zu dem Schluss, dass es viele Fragen gibt, die uns alle gleichermaßen beschäftigen.
Unser Projekt ist der Bedeutung dieser gesellschaftlichen Verbindungen gewidmet, insbesondere beschäftigt uns die Frage: Wer trägt die Last der Verantwortung für die Gemeinschaft? Wer hat die Macht, fremden Boden zu besetzen, und welche ethischen Fragestellungen ergeben sich daraus? Wer hat die Macht über Social Media Plattformen und den digitalen Raum? Wie können kapitalistische Macht und Ausbeutung durch demokratische, gemeinschaftlich genutzte Infrastrukturen ersetzt werden?
Angesichts all dieser Fragen glauben wir, dass die Idee, die kapitalistische Macht und Ausbeutung durch demokratische Netzwerke zu ersetzen, uns allen Hoffnung geben kann. Alternativen können entwickelt werden, die auf Gerechtigkeit, Solidarität und Nachhaltigkeit basieren. Diese Vision erinnert uns daran, dass Veränderung möglich ist, wenn wir gemeinsam daran arbeiten.
Texte zu den künstlerischen Arbeiten:
Adina Camhy, fragments from “Passage”, 2023, Billboards und Video
Adina Camhy zeigt mit ihrem Ausstellungsbeitrag für den sie die FLUCC-Billboards bespielt großformatige Plakate basierend auf Videostills aus ihrer Arbeit „Passage“. Die Arbeit setzt sich mit der Besiedlung und Kolonisierung des Weltraums durch den Menschen auseinander und hinterfragt diese kritisch. Ebenfalls gezeigt wird das Video. In „Passage“ (2023) beschäftigt sich Adina Camhy mit dem Thema Eigentum und Infrastrukturen in der physischen und virtuellen Welt: auf der Erde, in ihrer Atmosphäre und darüber hinaus. Wer hat die Macht über Social-Media-Plattformen, über Diskurse und Inhalte? Wie ist es möglich, dass heute Unternehmen und mächtige Einzelpersonen kriegsrelevante Entscheidungen treffen können, indem sie einen Dienst nach eigenem Gutdünken aktivieren oder deaktivieren (z.B. Elon Musk & sein Satelliteninternet Starlink in der Ukraine)? Die Infrastrukturmonopole von heute sind die Grundlage für die kapitalistische Ausbeutung von morgen auf der Erde und darüber hinaus. Wie können sie durch demokratische und gemeinschaftlich genutzte Infrastrukturen ersetzt werden?
Alina Sokolova: “On Fake Pacifism and Peace Talks”, 2023, Board-Installation
In Alina Sokolovas Malerei „On Fake Pacifism and Peace Talks“ zeigt sie ihre Frustration über die Debatte über den Krieg in ihrem Heimatland Ukraine, die in Europa geführt wird, und beleuchtet sowohl biografische als auch gesellschaftliche Fragestellungen, die damit in Zusammenhang stehen.
Das Gemälde zeigt die Kluft zwischen der europäischen Vorstellung von Pazifismus und dem, was die meisten Ukrainer:innen nach dem Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 erleben. Es geht um die gleichgültige und nonchalante Art und Weise, in der über die Falschheit von Waffen und die Wahrhaftigkeit des Friedens geredet wird. Jedoch bedeutet die Idee des Friedens selbst in den meisten Fällen den physischen Tod. Durch das Kunstwerk von Sokolova drängt eine große Frage in den Vordergrund: Ist Pazifismus ein Privileg?
Adina Camhy, „Crater“, 2022, Video
Während der Laufzeit der Ausstellung soll ein Filmscreening mit Adina Camhy stattfinden. Camhys Video “Crater” (2022) entstand 2020/21 aus einem dialogischen Arbeitsprozess mit Dan Robert Lahiani zwischen Österreich und Israel, und wurde auf der Diagonale Festival für österreichischen Film 2022 gezeigt. In dem Film „Crater“ stellt Camhy Fragen über den menschlichen Einfluss auf den Planeten, über (visuelle) Beziehungen und die Konstruktion von Identitäten. Der Film nähert sich dem Phänomen des Kraters sowohl als Metapher als auch als konkrete physische Form. Indem Camhy gefundenes Filmmaterial neu mischt, enthüllt sie Beziehungen zwischen verschiedenen Formen von Kratern – die Reise durch Zeit und Raum und verändert dabei ständig die Perspektive.