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Time Travels

Bildende Kunst Eröffnung
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1 Termin
bis Samstag 7. Oktober
12. Sep. 2023 -
Sa 7. Okt. 2023
18:00
Time Travels

Christina Papaioannou
Yassonas Megoulas

Die Serie von Werken, die Yassonas Megoulas in der AG18 präsentiert, ist eine Hommage an seinen Großvater. Megoulas unternimmt eine Zeitreise ins Persönliche und erforscht familiäre Wurzeln. Gemalt hat er nach Fotos, die der Großvater als nicht entwickeltes Material, als Konvolut von Negativen hinterlassen und die Yassonas während der Covid-Quarantäne zufällig im Haus seiner Vorfahren gefunden hat.

Der Großvater, Arzt und Forscher, hatte eine Leidenschaft für die Fotografie. Er war schon gestorben, bevor Yassonas geboren wurde. Seine Fotos boten dem Enkel Gelegenheit, sich dem Großvater, dem Vater seiner Mutter, und dessen Welt-Wahrnehmung zu nähern, der Historie und der Familiengeschichte. „Die Fotos haben in mir den Wunsch geweckt, sie mit meinem eigenen Rhythmus und meiner eigenen Leidenschaft, die im Bereich der Malerei liegt, festzuhalten.“
Der Großvater, ein gebürtiger Franzose, war ein umtriebiger und weitgereister Forscher. In den 1930er Jahren avancierte er zum Direktor des Pasteur-Instituts in Athen. Seine Fotos zeigen seine besondere Liebe zur griechischen Landschaft, den sagenumwobenen Altertümern, zu Mythen und Archetypen. „Etwas, das ich wahrscheinlich unbewusst geerbt hatte und das in den letzten Jahren zum Thema meiner Arbeit wurde.“

Megoulas ging es nicht darum, Fotografien realistisch abzubilden. „Foto-Realismus“ ist nicht sein Metier. In der Malerei wäre „Realismus“ immer Auswahl, Interpretation, eigene Darstellung, also mehr Vortäuschung von Realität als Dokumentation. Er hingegen will Emotionen wahrnehmen und wiedergeben, mit seinen Darstellungen und Nuancierungen, mit der Gestaltung von Flächen, Formen und Farben. „Mein Leitgedanke war die ausschließliche Verwendung der fünf Farben, die mein gesamtes Werk prägen: eine Anleihe bei der modernen griechischen Malerei des vorigen Jahrhunderts, der byzantinischen Kunst und dem natürlichen Licht des Mittelmeerhimmels - Gold, Weiß, Grau, Blau und Schwarz.“

Yassonas Megoulas (alias Cacao Rocks), Sohn des Bildhauers George Megoulas, geboren 1985 in Athen. Seit 1999 malt er mural und auf Leinwand. Megoulas studierte französische Literatur an der “Nationalen und Kapodistrianischen Universität Athen” und an der “Université d’ Angers” in Frankreich; anschließend studierte er an der “Focus School of Photography” mit einem Stipendium des Videokunstwettbewerbs “Shoot It” (2011).

Seine Arbeiten wurden in einer Reihe von Stiftungen, Museen und Galerien auf der ganzen Welt ausgestellt: Benaki Museum, Onassis Cultural Center, Michael Cacoyiannis Foundation, Bouzianis Museum, Zoumboulaki Gallery, Salomon Arts Gallery NY, AG18 Gallery (Wien) und andere. Über seine Kunst und seine Tätigkeit wurde in der internationalen Presse berichtet, insbesondere in der New York Times, National Geographic, BBC und dem Guardian.

Yasson Megoulas wurde von Universitäten und Organisationen sowohl in Griechenland als auch in den USA eingeladen, Vorträge zu halten und Workshops zu leiten (University of Michigan, TedX, Onassis Foundation, New School, Deree University. 2017 vertrat er Griechenland auf der Mediterranean 18 Young Artists Biennale. 2018 erhielt er den “Artworks”-Preis der Stavros Niarchos Foundation. Im Jahr 2021 lud ihn „Urban Painting Around the World“ (UPAW) ein, in Monaco auszustellen. Dort zeigte er eine große Werkgruppe, die er dem Griechischen Unabhängigkeitskrieg von 1821 gewidmet hat und Teil der Antony E. Comninos Foundation ist.

Seine letzte Einzelausstellung in der Städtischen Galerie von Zentral-Korfu fand im Rahmen des Internationalen Festivals von Korfu 2023 statt und war seine fünfte Einzelausstellung. Seit 2009 hat er an über 50 Gruppenausstellungen und Festivals teilgenommen. Seit 2012 wurden seine Arbeiten in 7 Büchern veröffentlicht.

Christina Papaioannous Arbeiten heißen „Aphrodite´s Dream“, „The Fable of the Orange“ oder „The Tale of the Unbreakable Jar”. Sie erzählen Geschichten, die von der Vergangenheit, über die Gegenwart bis in die Zukunft reichen. Genährt aus ihren kulturellen und künstlerischen Wurzeln, von griechischen Dramen, Komödien, Mythologien. Betrachter tauchen in farbenfrohe Collagen ein, die mit den vielfältigsten Formatierungen Mikrogeschichten erzählen. Zu entdecken sind eine Vielzahl unterschiedlicher Ursprünge für die Kompositionen, die verlangen, sich in die Bilder zu vertiefen, um Zusammenhänge, das Ganze wahrzunehmen. Sie verwendet Pixel, zeigt botanische Motive, Tiere, altgriechische Architektur, Stiche der Renaissance, Kinderzeichnungen und Referenzen zu eigenen anderen Arbeiten. Durch die digitale Bearbeitung der Bilder entstehen neue Strukturen, die manuell auf die Leinwand aufgetragen werden. Es findet eine Wiederverwendung bereits vorhandener Daten statt, die sie in die materielle Realität zurückführt.

„Ich erforsche so die Rolle der Malerei im digitalen Zeitalter. Indem ich dynamische Gemälde mit leuchtenden Farben schaffe, die durch Fragmentierung, individuelle Mikrogeschichten sowie Momente reiner Abstraktion aufgebaut sind.“

Von abstrakten Landschaften bis hin zu Szenen, die an Videospiele erinnern, spielen Christinas Gemälde mit den Grenzen zwischen dem Vertrauten und dem Unerwarteten, während sich hinter den Pinselstrichen ein unterschwelliger Sinn für skurrile Stimmungen verbirgt. Diese spielerischen Szenarien sind in einer unverschlüsselten Sprache formuliert, die den Betrachter dazu einlädt, sie von Grund auf neu zu interpretieren, ähnlich einer psychologischen Erkundung. Auch der menschliche Körper in einer ästhetischen Neuformulierung seiner Figur findet eine zeitgenössische Interpretation in Christinas Werken. Er erzählt von Aufbruch, Dekonstruktion und Freiheit. Ebenso wie neue Medien in Verbindung mit, uns vertrauten, alten griechischen Elementen in einer neuen Formensprache zu uns sprechen und diese Elemente in das zeitgemäße Kunstverständnis einer neuen Generation führen.

CHRISTINA PAPAIOANNOU, geboren 1989 ist eine bildende Künstlerin aus Thessaloniki, Griechenland. Sie hat einen integrierten Master-Abschluss der Athener Schule der Schönen Künste.
Sie hat überall in Griechenland, in Zypern und in London ausgestellt und ihre Werke befinden sich in zahlreichen privaten Sammlungen.
2017 wurde ihre Arbeit im International ArtMaze Magazine, Late Summer Issue #4 veröffentlicht.

2019 gewann sie den MATAROA Award für aufstrebende Künstler auf der 4th Art Thessaloniki International Contemporary Art Fair.

Sie lebt und arbeitet in Athen, Griechenland.
Christina Papaioannou und Yassonas Megoulas sind anwesend.

Archiv-Screenshot:

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