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Modernities out of Place Event

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Von Freitag
15. September
2023
bis Freitag
20. Oktober
2023
18:00
Bildende Kunst Eröffnung Gruppenausstellung

MODERNITIES OUT OF PLACE
Eine Ausstellung des Projekts THE PLACELESS ACADEMY
kuratiert von Fatimzahra Benhamza, Sarri Elfaitouri und Negar Hakim
in Kooperation mit Tajarrod Architecture and Art Foundation (Benghazi, Libyen) und MAMMA Group (Casablanca, Marokko)

mit Beiträgen von Zaynab Abubakr, Fatma Alshikhy, Aahd Benchaouch, Zakaria Benchekroun, Transcultural Emancipation Collective, Raghd Elshaheibi, Johanna Magdalena Guggenberger, Azadeh Hariri, Chakor Alami Karim, Nouhaila Karroum, Nama Masoud, Ursula Maria Probst, Ayan Rezaei, Mehran Rezagholi, Edith Sandhofer-Malli, Aida Shayegani

Eröffnung: 15.09.2023, 18 Uhr
mit musikalischer Begleitung von Judit Antal

The Placeless Academy ist eine digitale, internationale Plattform, um das Erbe der modernen Architektur in der WANA-Region zu analysieren und alternative, kritische Konzepte, jenseits der westlichen Idee von Modernität, zu schaffen. Durch eine Zusammenarbeit zwischen Organisationen aus Süd und Nord schafft The Placeless Academy ein grenzüberschreitendes Bildungsmöglichkeit und überwindet didaktische und starre traditionelle akademische Systeme. Das Projekt bestand aus aus einem dreimonatigen, digitalen Workshop mit mehreren Vorträgen von internationalen Expert*innen wie Prof. Caroline Jäger-Klein, Assoc. Hakim Benchekroun, Arch. Imad Dahmani, Arch. Amalie Elfalah und Dr. Oliver Sukrow. Im Laufe des Workshops erstellten die 13 Teilnehmer*innen kritische Recherchen und spekulative Entwürfe für die ausgewählten Orte in Casablanca, Benghazi und Wien, die in der Ausstellung MODERNITIES OUT OF PLACE zu sehen sind. Jede der drei Gruppen konzentrierte sich auf ein bestimmtes Unterthema, um dieses zu erforschen:

Casablanca, Marokko: Die Leere bewohnend. Im Zentrum der Analyse stand die architektonische Struktur des alten Geflügelmarkts im Stadtteil Hay Mohammadi, die von Auguste Perret entworfen wurde und heute leer steht. Die Untersuchung des Ortes wirft mehrere Fragen auf: Welche versteckten Merkmale können wir unter der scheinbaren Banalität dieses Gebäudes finden? Welche verborgenen Welten warten in dieser leeren Hülle darauf, enthüllt und entdeckt zu werden? Was kann uns dieses Skelett über die Entwicklung des Betons sagen? Und welche Rolle kann dieses Gebäude bei der Aktivierung des Stadtgebiets von Hay Mohammadi spielen? Wie können wir die architektonischen Merkmale des Gebäudes, seine (fehlende) Verbindung zum Stadtgebiet von Hay Mohammadi, metaphorische und (un-)geschriebene Geschichten analysieren, um neue visuelle Darstellungen des Gebäudes zu schaffen?

Benghazi, Libyen: Die Taktik des Wiederaufbaus in der Omar Al Mukhtar Straße. Als Teil des Stadtzentrums von Benghazi ist die Straße, die von der italienischen Kolonialmacht erbaut wurde und heute den Namen des Anführers der Widerstandsbewegung trägt, ein kultureller Raum, der die Kolonialisierung, die Bombardierung im Zweiten Weltkrieg und den jüngsten Bürgerkrieg mit massiven Zerstörungen überstanden hat. Im Jahr 2023 war die Straße Gegenstand eines Beseitigungsprojekts der Regierung, das die problematische imperialistische und koloniale Geschichte vernachlässigte und damit Lücken in unserer Forschung und den Archiven vergrößerte. Wie können wir diese Straße als ein generatives und kritisches Archiv neu denken? Wie können wir die theoretische und bauliche Produktion des italienischen kolonialen Erbes dekolonisieren und das Konzept des Modernismus in Libyen neu definieren? Wie können wir durch Dokumentation, Analyse und Design einen “gegenläufigen” Prozess der Denkmalpflege schaffen?

Wien, Österreich: Die Verbindung zur Stadt wiederherstellen. Die Gruppe konzentrierte sich auf die Analyse der modernen sozialen Ideen bei der Gestaltung des Steinhofgeländes, die für die Heilung psychisch kranker Patient*innen gedacht war, und bot kreative Lösungen für die Neukonzeption und Umnutzung des Geländes als Heilungslandschaft an. Als die “Niederösterreichische Landesanstalt zur Pflege und Heilung der Geisteskranken und Nervenkranken zu Steinhof” 1907 erstmals ihre Pforten für psychiatrische Patienten öffnete, wurde sie als größte und schönste Anstalt der Welt gefeiert. Das Psychiatrische Krankenhaus am Steinhof sollte den Vergleich mit einer in sich geschlossenen ländlichen Kolonie hervorrufen und war eine direkte Antwort auf die Antipsychiatrie, die den Anstalten vorwarf, die Patient*innen wie Gefangene zu lagern. Wurde mit dem Entwurf des Steinhofs also tatsächlich eine utopische Idee von einer Anstalt gefördert, die Psychiatrie und moderne Architektur miteinander verbindet?

 

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