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Kris Lemsalu: Chará Event
Eröffnung: Mittwoch, 16. August 2023, 18 Uhr
Es sprechen:
Cornelia Offergeld, Kuratorische Leiterin KÖR GmbH
Luisa Ziaja, Kunsthistorikerin und Chefkuratorin Belvedere, Wien
Die Künstlerin ist anwesend.
Jedes Jahr lädt KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien eine*n Künstler*in ein, eine temporäre Arbeit für den Wiener Graben zu entwickeln – dieses Jahr die estnische Künstlerin Kris Lemsalu. Chará nennt sie ihre fünf Meter hohe Skulptur, die wie ein geheimnisvolles fremdes Wesen für eine Weile am Graben Quartier bezogen hat. Der Name leitet sich vom altgriechischen Wort für Freude (χαρά) her. Chará hat die Form eines Portals, durch das wir – wie bei der Geburt – in ein neues Leben, ein neues Bewusstsein treten. Die Skulptur ist von Baubo, einer Gestalt der griechischen Mythologie, inspiriert: Mit komisch-obszönen Scherzen – etwa durch Entblößen ihrer Vulva – versucht sie, die um ihre Tochter trauernde Fruchtbarkeitsgöttin Demeter aufzuheitern.
Kris Lemsalu verknüpft in ihrer Arbeit mythologische Themen mit dem Dasein als Frau in einer männlich dominierten Gesellschaft. „Geburt und Wiedergeburt, Erneuerung und Jungbrunnen sind Themen, die Lemsalus Werk seit den Anfängen begleiten. Die Vagina als ein Portal, durch das wir in die Welt hinein geboren werden, spielte auch schon bei Lemsalus Installation Birth V für den Estnischen Pavillon bei der Biennale in Venedig eine zentrale Rolle. […]
Die Figur Chará – mit ihrer schrillen Farbe und ihrer naiven Herzform – nimmt Anleihen bei den seichten Gewässern der Populärkultur, ebenso wie sie aus den Tiefen der Mythologie schöpft und transportiert, so wie es die Arbeiten Lemsalus immer tun, eine persönliche Geschichte. […] Lemsalu möchte Lebensfreude und Fröhlichkeit als essentielle Lebenspraxis vermitteln, die den Weg zu Glück und unbefangener Lust öffnet. Chará soll ein Portal sein, das (wenn auch nur im Geiste) zu durchschreiten einer rituellen Handlung gleichkommt, die reinigend, bestärkend und erneuernd wirkt.“ (Thomas Brandstätter)
Kris Lemsalu *1985 in Tallinn (EST), lebt in Tallin
Chará wird von KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien gefördert.
Kunstplatz Graben
An einem der zentralsten Orte der Stadt, dem Wiener Graben wurde 2010 ein neuer permanenter Ort für Kunst im öffentlichen Raum eingeweiht, der seitdem jedes Jahr neu bespielt wird.
Die Aufgabe von KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien ist die Belebung des öffentlichen Raums der Stadt mit permanenten und temporären künstlerischen Projekten.
Die Idee ist, die Identität der Stadt und einzelner Stadtteile im Bereich des Zeitgenössischen zu stärken sowie die Funktion des öffentlichen Raums als Agora – als Ort der gesellschaftspolitischen und kulturellen Debatte – zu beleben.
Kunst im öffentlichen Raum kann dabei gewisse Funktionen und Inhalte übernehmen: z.B. die Auseinandersetzung mit Kunst im Allgemeinen fördern, Aufmerksamkeit auf aktuelle Themen und Fragestellungen des öffentlichen Interesses lenken, Denkanstöße geben und zu Diskussionen und Dialogen anregen und auch strategisch stadtplanerisch mitwirken. Kunst im öffentlichen Raum kann im Rahmen von ausgewählten Erinnerungskultur-Projekten auch eine „Denkmal“-Funktion übernehmen.
KÖR wickelt hierfür künstlerische Projekte ab, erteilt Aufträge an KünstlerInnen, lobt künstlerische Wettbewerbe für Projekte im öffentlichen Raum aus, vergibt Förderungen an KünstlerInnen bzw. Projektträger und setzt damit verbundene Tätigkeiten (Symposien, Publikationen, Vermittlungsprogramme, u.a.) um.