Studio Dakar Event

Peter Garmusch

Für seine Studioprojekte begibt sich Peter Garmusch einen Monat lang an für ihn noch unbekannte Ort. In einem angemieteten Raum als temporäres Studio, in dem er alleine, und teilweise mit anderen Künstler*innen arbeitet. Er lässt sich von den Städten, ihren Dingen und Menschen treiben, während Gerüche, Bilder, Geräusche auf ihn einströmen. Mit einem künstlerischen Konzept macht er sich auf die Suche nach Motiven, Material und Gegenständen, die zu ihm sprechen. Angefüllt mit der Atmosphäre der Stadt, mit der er tagsüber zu verschmelzen versucht, kehrt er nach seinen Touren in das Studio zurück, wo er seine Erfahrungen und Erlebnisse sortiert und transformiert, während das Konzept stetig in seiner Verfeinerung der Wahrgebung mutiert. Das Studio wird als die Summe der Begegnungsorte zur Keimzelle für kreative Prozesse.

Seine Inspiration findet Peter Garmusch meist an vermeintlich unscheinbaren Orten jenseits touristischer Romantik. Eine Mischung aus ethnografischem Interesse und Freude an der Imagination ist die Triebfeder, die ihn auf der Spur des Außergewöhnlichen im Alltag, der Kunst in der schnellen, unbedachten Lösung, der Ordnung im vermeintlichen Chaos führt. In einer ständig fließenden Bewegung vom Konzept zu Erlebnissen kann er durch Experimente und Tüfteleien in seinem Studio seinen Eindrücken Ausdruck verleihen und es zum Spiegel seiner Erfahrungen werden lassen. Seine zumeist großformatigen Fotografien sind skulpturale Abbildungen und Momentaufnahmen des Prozesshaften, die durch ihre dramaturgische und szenografische Gestaltung sowohl Kontext als auch Bedeutungszuschreibungen von Objekten, Kulturen und uns selbst neu erfahren lassen.

Können wir mit unseren Augen lauschen? - Studio Dakar lädt dazu ein, das Vibrato der Hauptstadt Senegals über Gegenstände und über Zwischenräume zu erkunden und so dem Leisen und dem noch Ungesehenen Gehör zu schenken. Die intensive Metropole Senegals als auch die achtsame Begegnung mit dem noch Unbekannten birgt den Zauber des Fantastischen und die Möglichkeit, auch die eigene Welt ein Stückchen zu bewegen.