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Egon Schiele. Blicke Event
„Egon Schiele. Blicke“ präsentiert zentrale Werke, die in den vergangenen Jahrzehnten selten in Ausstellungen zu sehen waren. Dabei wird bewusst mit der Mehrdeutigkeit des Titels gespielt. Denn zum einen ist Egon Schiele – ein selten beleuchteter Umstand – Großmeister des dargestellten Sehens. Wie kaum ein anderer Künstler macht er Augen und Blicke der Dargestellten zum Merkmal der Identität seiner Modelle. Ihre Blicke sind voller Botschaften. Zumeist treten die Augen in einen Dialog mit dem Betrachter, doch auch die Verweigerung der Beziehung – etwa bei der Darstellung der Mutter des Künstlers – ist nicht zufällig.
Zum anderen macht die Ausstellung die Neuartigkeit und Frische von Schieles Blicke auf zahlreiche Themen der Moderne offenkundig. Im Verstehen seiner Umwelt wird die Zeitenwende erlebbar, die Schieles Werke markieren und bis heute so aktuell machen. Neuartig ist neben seinem Blick auf die umgebende Natur und auf sich selbst das Verständnis der Frau. Im Zentrum stehen dabei Individualität, Selbstbewusstsein und Verletzlichkeit der Dargestellten. Akte nehmen in Schieles Porträtschaffen einen großen Stellenwert ein. Nacktheit ist für ihn weniger eine Entblößung des Menschen als eine Konzentration auf den Körper als etwas Natürliches. Immer neue Blickrichtungen, Perspektiven, Bildausschnitte, Bewegungen und formale Experimente bieten einen schier unerschöpflichen Reichtum.