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imagetanz: crying through my white mother’s tears

Darstellende Kunst Festival Performance
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1 Termin
Freitag 10. März 2023
10. März 2023
Fr
18:00
imagetanz: crying through my white mother’s tears

18:00-19:00
Handle with care selected by BEATE
Tubi Malcharzik & Kompliz*innen
brut nordwest – Proberäume

Tubi Malcharzik & Kompliz*innen – PASKUDNIK (work in process)
Mit PASKUDNIK wirft Tubi Malcharzik einen queeren Blick auf die eigene deutsch-polnische Familiengeschichte. Der Titel der Performance stammt aus dem Familiengedächtnis, die Bedeutung lässt sich nicht mehr herausfinden.

Eine postmigrantische Drag-Persona, die beim Crossing, beim Grenzübertritt zwischen Deutschland und Polen, zwischen Vergangenheit und Zukunft, verloren gegangen ist: Im Work-in-Progress PASKUDNIK rollt Tubi Malcharzik deutsch-polnische Migrationsgeschichte rückwärts auf und macht sich dabei auf die Suche nach „Paskudnik“. Das Wort ist ein vertrautes, unentschlüsseltes Loch im kollektiven Gedächtnis von Tubi Malcharziks Familie. In der Erinnerung bewegt es sich irgendwo zwischen Esstisch, Fußballmatch, Parasit und Ekel. Was es jedoch konkret bedeutet, ist unklar: Der Vater hat seine Muttersprache fast vollständig verlernt. Der Großvater kann nicht mehr befragt werden. Einhundert Jahre nach der Volksabstimmung in der Grenzregion Oberschlesien und fünfzig Jahre nachdem die Familie im Grenzübergangslager Friedland in der Bundesrepublik Deutschland ankam, nimmt Tubi Malcharzik gemeinsam mit Isabelle Edi und Zuzanna Zając diesen Begriff als Ausgangspunkt.

Tubi Malcharzik lebt und arbeitet als Performer*in, Dramaturg*in und DJ in Wien und Hannover. Ausgehend von autobiografischen Erfahrungen beschäftigt sich Tubi Malcharzik mit queerer Erinnerung, Abstract Drag, deutsch-polnischer Migrationsgeschichte und scheinbar unmöglichen Duetten – in Soloperformances und kollektiven Arbeiten.

20:00
mirabella paidamwoyo* dziruni
crying through my white mother’s tears

Performance / Tanz / Experience Uraufführung in englischer Sprache

Allyship und antirassistische Lebensweisen, was bedeutet das überhaupt? Und wer macht das tatsächlich? Ausgehend von persönlichen Erfahrungen als Schwarzes Kind einer weißen Mutter begibt sich mirabella paidamwoyo* dziruni mit einem kleinen BIPOC-Team inklusive der drei weißen Performancekünstlerinnen Asher O’Gorman, Claire Lefèvre und Veza Fernández auf die Bühne, um Dynamiken von Macht und Fürsorge zwischen Schwarzen / People of Color und der weißen Dominanzgesellschaft freizulegen. Diese Tanzperformance ist weniger eine persönliche Erzählung als vielmehr eine tiefgründige Reflexion darüber, dass Liebe allein nicht ausreicht, wenn es um den Kampf für race equality geht.

mirabella paidamwoyo* dziruni geht es in diesem Stück darum, die weiße Welt in ihrer Gemütlichkeit zu konfrontieren. Wer übt gleichzeitig Macht aus und wird dennoch systematisch unterdrückt? Die weiße Frau. Mit ihrem facettenreichen Charakter, der von der liebevollen Mutter bis zur unwissenden Mutter, von der mitdemonstrierenden Freundin bis zur gewaltvollen Freundin, von der gutherzigen Kollegin bis zur hinterhältigen Kollegin reicht. – All das kann in dir stecken! Durch einen Dialog zwischen den vier Protagonist*innen auf der Bühne werden Fragen zu Privilegien, Bindungen, verinnerlichten und äußeren Traumata, Unterschieden und Gleichheiten behandelt.

die meisten Räume, die ich betrete, sind von weißer Existenz dominiert
die meisten Räume, die ich betrete, sind von weißer Fragilität dominiert
die meisten Räume, die ich betrete, sind von weißer Schuld dominiert
die meisten Räume, die ich betrete, sind von weißen Meinungen dominiert
die meisten Räume, die ich betrete, sind von weißen Bewegungen dominiert
die meisten Räume, die ich betrete, sind von weißer Angst dominiert
die meisten Räume, die ich betrete, sind von weißer Unsicherheit dominiert
die meisten Räume, die ich betrete, sind von weißer Vorherrschaft dominiert
… und als Schwarze Künstler*in frage ich mich: Wie kann ich euch dieses Gefühl in einer Tanzperformance zeigen?

An Orten, die von Weißen dominiert werden, ist die Schwarze Erfahrung immer etwas, das unter rassistischen Richtlinien erlebt wird. Wenn wir die Geschichte betrachten, können wir sehen, dass unsere Generationen, einschließlich aller menschlichen Erfahrungen, viel verlernen müssen:
damit die Schwarze Erfahrung aufgewertet werden kann
damit die Schwarze Erfahrung gesehen werden kann
damit die Schwarze Erfahrung erweitert werden kann
damit die Schwarze Erfahrung zart gehalten werden kann
damit die Schwarze Erfahrung heilen kann

(mirabella paidamwoyo* dziruni)

In mirabella paidamwoyo* dzirunis künstlerischer Praxis stehen Empowerment und gemeinschaftliche Heilungsprozesse im Vordergrund. Inspiriert von alltäglichen Lebenserfahrungen werden dekoloniale und antirassistische Methoden verwendet und erarbeitet, um in diversen öffentlichen und privaten Räumen mit nicht-binärer, queerer, Schwarzer Ästhetik Platz einzunehmen. Bewegende Körper, Selbstinszenierung und kontinuierlicher Energieaustausch sind die Hauptkomponenten für diese komplexen Kreationen, um unübersehbare Zeichen der Veränderung zu setzen.

Im Anschluss an die Vorstellung am 11. März findet ein Artist Talk statt.

Archiv-Screenshot:

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