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Tricky Women / Tricky Realities Ausstellung Event
TRICKY WOMEN / TRICKY REALITIES 2023
Milva Stutz & Maja Gehrig
Eröffnung: Donnerstag, 9. März um 18 Uhr
Begrüßung: Sira-Zoé Schmid, Bildrecht & Waltraud Grausgruber, Tricky Women
Zur Ausstellung: Nina Bandi, Kunsttheoretikerin, Zürcher Hochschule der Künste
Giving context: feminist entanglements of desire, bodies and technology
Tricky Women / Tricky Realities, das weltweit einzige Festival für Animationsfilmkunst von Frauen und/oder genderqueeren Künstler:innen, präsentiert im Bildraum 07 Werke der Schweizer Künstlerinnen Milva Stutz und Maja Gehrig. Aus einem feministischen Blickwinkel brechen die ausgestellten Arbeiten mit der Vorstellung eines nach wie vor männlich besetzten, misogynen digitalen Raums und erweitern und transformieren diesen durch neue Perspektiven.
Der preisgekrönte Animationsfilm Average Happiness von Maja Gehrig führt die Betrachter:innen in eine undurchschaubare Welt der Statistik. In ihrem Film entwickeln Diagramme ein Eigenleben, mutieren zu abstrakten Fabelwesen und formen eine pulsierende Metropole aus statistischen Daten. Neben der nüchternen Stimme des Finanzprofessors Chris Brooks bieten die abstrakten Assoziationen auf der Bildebene — gepaart mit hypnotischen Klängen von Joy Frempong — ein sinnliches Erlebnis, das in einem stilgerechten datenpornografischen Orgasmus gipfelt. Gezeichnet durch eine Gesellschaft, die mehr denn je von Statistiken dominiert wird, führt die Künstlerin diese ad absurdum und kreiert neue Wahrnehmungsstrukturen, die simple Kausalitäten außen vor lassen.
Im Animationsfilm For Real, for Real, for Real this Time erkundet Milva Stutz Möglichkeiten einer feministischen Aneignung von digitalen Räumen und hinterfragt die Vorstellung vom Cyberspace als einen Raum, der ohne physische Infrastruktur und Ausbeutung von Ressourcen und Körpern auskommt. Eine alternde, weiblich konnotierte Protagonist:in tanzt nackt in einem sterilen Raum, der an eine Serverfarm erinnert. Diese verletzlich und liebenswert wirkende Figur entblößt mit ihrem eigenen Verfall diesen Ewigkeit suggerierenden Raum als eine patriarchale Illusion und macht sich diesen auch durch diverse Körperausscheidungen — die das Leben ermöglichen, die zur Lust gehören, die an den Tod erinnern — zu eigen. Drei Zeichnungen aus den mehrteiligen Serien X-Amore und Bekümmernis, in denen die Künstlerin einer intensiven Untersuchung von gesellschaftlichen Vorstellungen in Bezug auf Gender, Blick, Begehren und soziale Normen anhand von Körper- und Gesichtsstudien nachgeht, komplettieren die Ausstellung.