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Matthias Mollner: Ground Body Reflection Event
Eröffnung & Performance I:
Dienstag, 21. Februar um 19 Uhr
Begrüßung: Sira-Zoé Schmid, Bildrecht
Zum Werk: Carl Aigner, Imagologe
Finissage & Performance II:
Dienstag, 28. Februar um 19 Uhr
In der Ausstellung Ground Body Reflection im Bildraum 07 untersucht Matthias Mollner den problematischen Umgang des Menschen mit der ihn umgebenden belebten und unbelebten Natur. Mit einer dichten und mit allen Sinnen erfahrbaren Performanceinstallation reflektiert der Künstler den Einfluss des Homo sapiens auf den Erdboden, auf jene Substanz, die wie Wasser essentiell für das Leben ist. In der rasant voranschreitenden Klimakatastrophe nimmt der Boden eine besonders wichtige und sensible Rolle ein. Er ist Speicher und Schutzdecke, Lebensgrundlage und Landschaftsform. Als unterirdische Welt bietet er Würmern und vielen anderen, für uns meist unsichtbaren Kreaturen Raum und beinhaltet wertvolle Ressourcen wie Wasser und Mineralien. Durch menschengemachte Eingriffe wie der Versiegelung mit Beton und Asphalt sowie der Kontaminierung mit Giftstoffen und Düngemitteln wird dieses über einen Zeitraum von Millionen Jahren entstandene, fein austarierte System nachhaltig geschädigt.
Die im Ausstellungsraum errichtete Performanceinstallation ist eine abstrahierte Nachbildung eines vom Menschen geschaffenen Systems, das im Spannungsfeld zwischen strenger Ordnung und wildem Chaos steht. In einem Raster aus ca. 100 schwarzen, mit Erde gefüllten Eimern befinden sich verschiedene Objekte, Materialien und Körper, die in der Performance miteinander in Beziehung gebracht und zu einem fragilen Netzwerk geknüpft werden. Der Künstler holt dabei die Besucher:innen mitten ins Geschehen und ermöglicht ihnen, selbst zu einem Teil der Handlung zu werden. Der Mensch als biologisch gewachsenes und kulturell geprägtes Wesen begegnet in dieser Performance einem widerstandslosen Erdkörper, den er nach Lust und Laune manipulieren und transformieren kann. Gleichzeitig beobachtet und dokumentiert das Auge einer Videokamera diesen Prozess.
In seinen Arbeiten spielt Matthias Mollner mit Begriffen wie Macht, Ausbeutung sowie einer als natürlich empfundenen Überlegenheit gegenüber der nichtmenschlichen Natur und führt diese ad absurdum. Mollners Figuren wirken wie Fremde in dieser Welt und scheitern in ihrem Versuch, diese zu beherrschen. Ebenso wenig gelingt es ihnen aber auch, ein Teil dieser Natur zu werden. Es sind tragikomische und skurrile Gestalten, die sich selbst zu hilflosen Kreaturen entwickeln.
Ausstellungsdauer: 22. - 28. Februar 2023