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Soñ Gweha: Quiet Storm Blowin‘ Event

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Von Donnerstag
05. Oktober
2023
bis Samstag
02. Dezember
2023
18:00
Bildende Kunst Zeitgenössische Kunst Video Eröffnung Einzelausstellung Screening Installation

Eröffnung A Quiet Storm Blowin’
Do, 05.10.2023

18 Uhr Eröffnung
19 Uhr einleitende Worte von Frederike Sperling (künstlerische Leiterin des Kunstraum Niederoesterreich und Kuratorin der Ausstellung)
22 Uhr Afterparty im Club U in Kooperation mit der Kunsthalle Wien und der Ausstellung Ancestral Clouds Ancestral Claims

1975 veröffentlichte Motown-Legende Smokey Robinson einen Song, der den Sound des R&B nachhaltig prägen sollte: Quiet storm. Eindringlich und pointiert besingt Robinson darin die Paradoxien des Erotischen. Beschworen wird eine geheimnisvolle Dynamik zwischen Ruhe und Verwandlung, Zärtlichkeit und Explosivität: „Soft and warm, a quiet storm / Quiet as when flowers talk at break of dawn / Break of dawn / A power source of tender force“.

Diese „tender force“, diese sanfte Brise, die manchmal radikalere Effekte zeitigen kann als ein Orkan, steht im Zentrum von Soñ Gwehas erster Solo-Show in Österreich, A Quiet Storm Blowin’. Inspiriert von Robinsons gleichnamigem Soul-Klassiker, hat Soñ Gweha ein lebendiges, multisensuales Environment zwischen kollaborativer Plattform, afro-queer-feministischer Utopie und dekolonialem Archiv gestaltet.

Wir laden Sie herzlich dazu ein, die Eröffnung von , A Quiet Storm Blowin’ gemeinsam mit uns zu feiern.

Die Eröffnung findet in Kooperation mit der Kunsthalle Wien statt, wo am gleichen Abend die Ausstellung Ancestral Clouds Ancestral Claims von Denise Ferreira da Silva und Arjuna Neuman in der Kunsthalle Wien Karlsplatz eröffnet (Eröffnung ab 19 Uhr, Begrüßung und Einführung ab 20 Uhr). Im Anschluss laden der Kunstraum Niederoesterreich und die Kunsthalle Wien zur gemeinsamen Afterparty in den Club U ein.

***

I believe that we need to demand temporalities and spaces in which to live off pleasure and joy, to emancipate our bodies, to do up our ideas in drag, and to thank the fruits of the future as an act of reparative and ecological justice. – Soñ Gweha[1]

A power source of tender force generatin’, radiatin’ - Turn me on, turn them on […] Butterfly caught up in a hurricane, hurricane - Lucky me, I’m better free . – Smokey Robinson[2]

Die Regeneration unseres Planeten ist untrennbar mit der Heilung des „racialized body“ [rassifizierten Körpers] verbunden: Mindestens seit Beginn des Kolonialismus geht die Plünderung und Zerstörung der Natur einher mit der Ausbeutung und Unterdrückung entrechteter Menschen. Die Anerkennung dieses Zusammenhangs, dieser – wie die Aktivistin und Philosophin Angela Y. Davis es formuliert – „calamitous intersection of racial capitalism and systemic assaults on the environment“[3], steht im Zentrum einer sogenannten „dekolonialen Ökologie“.[4]

Aus dieser Perspektive heraus denkend und arbeitend, artikuliert Künstler*in, DJ, Dichter*in und Community Organisator*in Soñ Gweha unterschiedliche Strategien, die Lust und Freude als Wegbereiter für den – wie Soñ Gweha es nennt – „heilenden Körper“ beleuchten. Soñ Gwehas transdisziplinäre Werke, die Video, Skulptur, Installation, Sound und DJing umfassen, setzen sich mit der Kraft queerer Erotik auseinander und fokussieren auf Fürsorge, Lust, Freundschafts- und Familienbünde als Ressourcen für Handlungsmacht.

Soñ Gwehas erste Einzelausstellung in Österreich, A Quiet Storm Blowin’, formiert sich als eine multi-sensuelle Landschaft, die abwechselnd Bühne, Ruhezone, Aktions- und Begegnungsort, mal alles zugleich ist. Mit ihrem Fokus auf Verlebendigung umfasst die Schau neben drei installativen Werken von Soñ Gweha einen DJ-Booth, einen Workshop-Bereich und eine Bibliothek. Ein öffentliches Live-Programm, das Soñ Gweha zusammen mit lokalen und internationalen Kollaborateur*innen hostet, bespielt diese Orte und sorgt dafür, dass sich die Ausstellung kontinuierlich transformiert.

[1] Frei übersetzt: „Ich glaube, dass wir Zeitlichkeiten und Räume einfordern müssen, in denen es möglich ist, von Lust und Freude zu leben, unsere Körper zu emanzipieren, unseren Ideen in Drag zu frönen und den Früchten der Zukunft in einem Akt der Wiedergutmachung und der ökologischen Gerechtigkeit unsere Ehre zu erweisen.“ aus: Soñ Gweha, Safous and other fruits of the future, in Sex Ecologies, Cambridge: The MIT Press, 2022.

[2] Smokey Robinson, Quiet Storm, 1975, aktualisiert am 27.01.2023, https://www.lyrics.com/lyric/25134413/Smokey+Robinson/Quiet+Storm.

[3] Frei übersetzt: „verheerenden Überschneidung von rassistischem Kapitalismus und systemischen Angriffen auf die Umwelt“: Davis, Angela Y. „Foreword“, in Ferdinand, M. Decolonial Ecology. Thinking from the Caribbean World. Cambridge: Polity Press, 2022.

[4] Ferdinand, 2022: 3.

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