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Helmut Federle: Acknowledgement Event
Opening on 11 FEB, 14 – 17
Helmut Federles jüngste Gemälde sind markant anders als diejenigen aus früheren Serien wie Edelweiß oder Basics of Composition, die sich durch ihre genauen, eindeutigen Formen und ihre feste Farbgebung auszeichnen. Die Gewissheiten der frühen Gemälde weichen nunmehr dem Zweifel, einem Im-Dunkeln-Tasten nach etwas, nach Bedeutung vielleicht, nach Poesie, nach dem, was in einem Pinselstrich mitschwingt, in dem Auftrag von Farbe oder deren Entfernung, in dem Schaffen eines Bildes oder dessen Wegwischen, in der Übersetzung einer Erfahrung, eines Gedankens oder eines Gefühls in Farbe. Sosehr diese Gemälde mit ihrer Vorliebe für das Instinkthafte sowie mit einer gewissen Zen-nahen Formsprache an die Malerei der 1950er Jahre – an Jackson Pollock oder Henri Michaux – erinnern, so liegen ihre Wurzeln ebenso in Federles früherem und frühestem Schaffen und lassen sich bis in die späten 1950er Jahre zurückverfolgen.
Federle hat seiner Ausstellung den vieldeutigen Titel „Acknowledgement“ [Zurkenntnisnahme, Bekenntnis, auch Danksagung] gegeben. Was wird hier aber zur Kenntnis genommen? Die Sterblichkeit vielleicht, die schwierige Suche nach Sinngebung in der Kunst wie auch im Leben, der Preis, der für die unentwegte Verfolgung von Zielen zu bezahlen ist, die Widersprüche, die seinem multivalenten Ansatz innewohnen. Oder bekennt sich der Künstler zu seinen binären Wurzeln in der US-amerikanischen Kunst wie in der fernöstlichen Kultur? Man hat es hier mit dem zu tun, was Umberto Eco als opera aperta (offene Werke) bezeichnete.
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JEREMY LEWISON