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Versuch über die Schönheit Event
Anthony Goicolea, Erez Israeli, Matt Lambert, Maria Loboda, Robert Mapplethorpe, Navot Miller, Peter Miller, Marcel Odenbach, Rosemarie Trockel, Marianne Vlaschits
Wir möchten Sie sehr herzlich zur Eröffnung der Ausstellung „Versuch über die Schönheit” in unserer Wiener Galerie einladen. Zu sehen sind Werke von Anthony Goicolea, Erez Israeli, Matt Lambert, Maria Loboda, Robert Mapplethorpe, Navot Miller, Peter Miller, Marcel Odenbach, Rosemarie Trockel und Marianne Vlaschits, die sich mit der ästhetischen und sozialen Implikation des „Schönen” auseinandersetzen.
So lange es Kunst gibt, wohnt ihr das Streben nach Schönheit inne, genau so lange aber hadert sie mit ihr, widersetzt sie sich ihr, lehnt sie sich gegen sie auf, bricht sie mit ihr. Das eine bedingt das andere. Wie jedes Ideal bewahrheitet sich auch das Schönheitsideal im Widerspruch. Aus Hinwendung erwächst Abneigung, der bedingungslosen Hingabe folgt die kategorische Ablehnung — und umgekehrt. Genau dieses ewige Spannungsfeld zwischen der Affirmation und der Negierung des Schönen thematisieren die Werke in der Ausstellung „Versuch über die Schönheit”.
Auch wenn die Techniken und Herangehensweisen der gezeigten Arbeiten höchst unterschiedlich sind, haben sie eines gemeinsam: Sie stellen die Frage nach dem Normativen, der Gültigkeit und dem Wert der Schönheit. Sie befassen sich mit der ganzen Bandbreite von Schönheitssymbolen und Schönheitsentwürfen, ergründen die damit verbundenen Konzepte und beleuchten ihre gesellschaftliche Relevanz.
Ob Blume oder Designklassiker, makelloser Körper oder modisches Accessoire — die verschiedensten Versatzstücke unserer Schönheitsikonographie und Schönheitsgrammatik werden verarbeitet, kontextualisiert, überhöht oder verfremdet. Dabei trifft grelle Repräsentation und (Selbst-)Inszenierung auf Introspektion. Außen und Innen, Abbild und Trugbild verschwimmen. Die Hintergründigkeit des konventionellen Versprechens „Schönheit” wird in Form von surrealer, lustvoller, ästhetischer Aneignung und Verzerrung offengelegt. Entwürfe und Gegenentwürfe zu bestehenden, lange vorherrschenden Standards und normativen Konzepten tun sich auf.
So führt uns jedes einzelne Werk auf seine ganz eigene Weise vor Augen: Egal was Schönheit ist oder sein will, sie findet nicht im luftleeren Raum statt. Sie ist nicht harmlos, nicht belanglos, nicht machtlos. Sie ist, wie der Kunst- und Architekturpublizist Martin Seidel in seinem „Plädoyer für ein eigensinniges Phänomen” kürzlich bemerkte, „kein überflüssiges Luxusgut, sondern ein existentielles Bedürfnis und eine grundlegende künstlerische und anthropologische Notwendigkeit”.