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Nie wieder. Immer wieder. Krieg Event
Die von den Friedensbewegungen ausgegebene Parole „Nie wieder Krieg“ hat sich mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wieder einmal als uneinlösbare Utopie entpuppt. Dass immer wieder Krieg geführt wird und damit auch jedes Mal ein „Nie wieder“ einhergeht zeigt sich auch in Werken der mumok Sammlung, die sich nicht nur gegen ein in Konventionen und Traditionen erstarrtes Kunstschaffen richten, sondern sich auch kritisch mit den Mechanismen gesellschaftlicher Macht und ihren kriegerischen Exzessen auseinandersetzen. In der Vorstellung der Avantgarde als einer Vorhut spiegelt sich zudem die Übernahme eines militärischen Begriffs ins Feld der Kunst wider.
Die Vorstellung vom Krieg als eine „bloße Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln“, wie sie Carl von Clausewitz in seiner Schrift Vom Kriege (1832) formulierte, ist eine bis heute griffige Erkenntnis. Die in dieser historischen Schrift enthaltene Theorie und Philosophie des Krieges hatte auf die weitere Kriegsgeschichte sowie die daran geknüpften geopolitischen Entwicklungen nachhaltigen Einfluss. Während aber der Soldat Clausewitz in seiner nationalistischen Rhetorik über das Wesen des Krieges an sich schrieb, zeigt die Ausstellung Kunstwerke, die auf geschichtskritische Art und Weise von Kriegen in konkreten historischen und zeitgeschichtlichen Situationen handeln. Diese zeigen wiederum, dass Kriege als Fortsetzung der Politik zugleich politische Instrumentarien sind, die nicht notwendigerweise mit Waffen ausgetragen werden müssen und die in ihren Auswirkungen auch in Friedenszeiten das politische Geschehen mitbestimmen können.
Kuratiert von Rainer Fuchs