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and so on Event
Verlängert bis 11.02.2023
kuratiert von Kathy Cho
Eröffnung: 24.11.2022, 19h
mit Ana de Almeida, Caroline Garcia, Rami George, Na Mira, Rebeca Romero und agustine zegers
„and so on“ (und so weiter) ist ein alltäglicher Ausdruck, der David L. Engs Interpretation von Sigmund Freuds Schriften über Melancholie und Verlust entlehnt ist. In dieser Ausstellung fungiert er als Titel und Zentrum einer Konstellation von Künstler:innen, die sich auf unterschiedlichste Weise mit persönlicher und kultureller Trauer auseinandersetzen. „and so on“ betrachtet diese Momente des Verlusts, hervorgerufen durch das Fehlen von Beziehungen und Wissen, als Ausgangspunkt für die Gestaltung lebendiger Archive.
In der Beschäftigung mit individueller und kollektiver Trauer dient Melancholie gewissermaßen als Motor zur Entwicklung neuer Perspektiven und Bedeutungen. Die Recherchen der einzelnen Künstler:innen – zu Themen wie Tod oder dem Fehlen von kultureller Erinnerung und Wissen im Zuge von Diaspora-Bewegungen – werden von persönlichen Empfindungen und dem Drang getrieben, die eigenen Verlusterfahrungen zu verstehen, neu zu definieren und zu interpretieren. Die gezeigten Arbeiten, die von Performance über Video, Schrift und Skulptur bis hin zu Geruch reichen, befassen sich mit der Porosität lebendiger Archive und befragen unser Verhältnis zu Erinnerungen: Wer ist bemächtigt, eine kollektive Geschichte zu autorisieren? Wie gehen wir mit generationsübergreifendem Verlust von überliefertem Wissen und Affekten um? Auf der Suche nach möglichen Antworten, legen die beteiligten Künstler:innen dar, wie wir durch einen schweren oder alltäglichen Verlust auf spekulative, nicht-lineare und verkörperte Weise neu geprägt werden können.
Am Eröffnungstag wird eine Performance von Caroline Garcia stattfinden.
Caroline Garcia wird im Laufe ihrer Residency bei das weisse haus im November 2022 eine neue Performance entwickeln und präsentieren, welche digitales Live-Scannen nutzt, um bereits vergessene Choreografien zu archivieren. Dabei bezieht sie sich auf indigene philippinische Praktiken der Kopfjagd und Kampfkunst als Ansatz zur Erforschung von persönlicher und matriarchaler Trauer. Bei der Umgestaltung von analogen (körperlichen) Gesten zu digitalen (Live-3D-Scannen) spielt Garcia mit dem Spektrum von Übersetzbarkeit und Unübersetzbarkeit, welches im Migrationsprozess stets präsent ist.
Eine digitale Version von Garcias Performance wird aufgezeichnet und als Teil der Ausstellung „and so on“ sowie online bei dwhX verfügbar sein. Besucher:innen sind eingeladen, im Laufe der Performance ein- und auszugehen.