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Is that your granma's coat?

Fotografie Eröffnung Gruppenausstellung
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1 Termin
bis Freitag 25. November
20. Nov. 2022 -
Fr 25. Nov. 2022
11:00
Is that your granma's coat?

IS THAT YOUR GRANMA’S COAT?
Andrea Heyer │ karin maria pfeifer │ Elisabeth Penker │ Sula Zimmerberger

O P E N I N G
20. November 2022, 11-15h

F I N I S S A G E & A R T I S T T A L K
25. November 2022, 16-19h

L O C A T I O N
flat1_S A T E ⅃ L I T E
Schikanedergasse 2 │ 1040 Wien

flat1_Satellite ist ein Projekt von flat1, dass an wechselnden locations stattfindet, zusätzlich zum Jahresprogramm in der Radetzkystrasse 4.
Diesmal als Teil des Rotlichtfestivals in der Schikanederegasse 2, 1040 Wien, wo flat1 vor 14 Jahren seinen Anfang nahm.

Messlatte für Entwicklungen der Gegenwart und Zukunft. An dieser Grenze entscheidet sich, ob sich Geschichte einfach wiederholt, oder der Rahmen menschlichen Zusammenlebens doch bewusst gestaltet wird. Nur wer seine Basis kennt, kann große Sprünge riskieren. Und diese braucht es, denn die Kluften, die es für die Menschheit zu überwinden gibt, werden immer größer, von Klimawandel angefangen über kriegerische Bedrohung bis hin zu Verteilungsgerechtigkeit oder Verwerfungen in der medialen Teilhabe.

Und so dient im Beitrag von flat1 zum Rotlicht Festival historisches Material in künstlerischer Verfremdung als Katalysator für einen Erkenntnisprozess rund um die Zusammenhänge zwischen dem Damals und dem Jetzt. Etwa mit alter Naturfotographie aus den 1970ern, die seinerzeit die Diaabende nach Jugoslawienreisen prägten. Die Künstlerin Karin Maria Pfeifer hinterfragt das Gesehene mit Bildirritationen wie Staub und Körnungen, Glanzlichtern, Blendenflecken oder Überblendungen. Sie liefert eine Vermessung der erstaunlichen Distanz zur echten Natur, etwa mit einem in schrille Farben getauchten Spreenelkenstrauß, dem klassischen Blumenmitbringsel bei diversen Verwandtenbesuchen in der guten alten Zeit.

Andrea Heyer zitiert und karikiert mit einer Collage an Familienportraits die Formsprache und den distanzierten Zugang zu vorangegangenen Generationen, wie er seit Jahrhunderten üblich ist. Sie holt damit ihre eigene, und die Geschichte einer ganzen Generation sanft in die Jetztzeit, ohne dass sie sofort eine Antwort auf die Frage verlangt, was in dieser Verquickung denn alles passieren solle.

Die Schuhe ihrer Mutter dienen Elisabeth Penker als Vehikel für die Beschäftigung mit der Vergangenheit. Kaleidoskopartig präsentiert sie die unterschiedlichsten Perspektiven auf ihre Erinnerung und gibt damit auch schon den Denkanstoß für die historische Rückschau. Die Vergangenheit gibt nie nur aus einem Blickwinkel heraus ihre Substanz preis, sondern immer erst aus der Zusammenschau vieler unterschiedlicher Betrachtungsebenen.

Sula Zimmerberger wiederum macht den umgekehrten Schritt und zoomt mit der Nahaufnahme einer Hand aus der Gegenwart in die Vergangenheit und wieder in die Gegenwart retour. Man möchte so an die Gleichzeitigkeit verschiedener Zeitenläufe glauben, die den einfachen Wechsel in Zukunft oder Vergangenheit ermöglicht. Nicht, um dem doch unerbittlichen Ablauf des Lebens ein Schnippchen zu schlagen, sondern um den eigenen Standpunkt im Hier und Heute abzusichern, in einer Zeitreihe zu verankern. Und zumindest mit der Kunst scheint dies durchaus zu gelingen. Copyright Pfeifer

Archiv-Screenshot:

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