We can't find the internet
Attempting to reconnect
Verbindung zu esel.at
Jurgis Gečys: The Inceptive Ground, texture volume 01 Event
Eröffnung:
Dienstag, 25. Oktober um 19 Uhr
Begrüßung: Michaela Putz, Bildrecht
Zur Ausstellung: Martina Denzler, Albertina
Wie nähert man sich einer Landschaft, ohne sie beim Namen zu nennen? In seinem im Bildraum 01 gezeigten Multimediaprojekt „The Inceptive Ground, texture volume 01“ befreit sich der Künstler und Architekt Jurgis Gečys von vordefiniertem Wissen einer Umgebung: von ihrer geografischen Bezeichnung, ihrem historischen Kontext und den kartografischen Grenzen. Die Frage des Psychologen James J. Gibson, wann das Wahrnehmen aufhört, und das Erinnern beginnt (1979), kehrt der Künstler um in: Wann endet die Erinnerung und wann beginnt die Wahrnehmung? Um sich in einer scheinbar endlosen Landschaft zu verlieren, begab er sich mit dem Fahrrad auf eine Soloexpedition entlang des 70. Westlichen Längengrades der südlichen Hemisphäre, umgeben von den trockensten Wüsten im Norden bis hin zum ewigen Eis im Süden.
In seinen Beobachtungen greift der Künstler umfassende Ausschnitte von Strukturen des Erdbodens auf. Diese kommen durch bildliche Abstraktion in analogen Schwarz-Weiß-Fotografien und Skulpturen zum Ausdruck. Subtil in ihrer Umsetzung, stehen seine akribischen, über Jahre durch Tintepunkte entstandenen, großformatigen Handzeichnungen im Mittelpunkt. Die Arbeiten versuchen die Komplexität der multisensorischen Wahrnehmung von sich selbst und der Umwelt zu artikulieren. Lineare Konstellationen von Punkten verweisen auf visuelle und taktile Eigenschaften des Bodens, die ursprüngliche Emotionen hervorrufen können. Diese eröffnen einen davor nicht dagewesenen Raum, ermöglichen das Erfahren einer neuen Identität, die sich zwischen Mensch und Natur entspinnt –The Inceptive Ground.
„Das Zeichnen der Landschaft ist beängstigend und befreiend zugleich, wie der erste Schritt zur Erkundung eines unbekannten Kontinents. Jenseits des Messbaren – Punkt für Punkt, Schritt für Schritt, vom einzelnen Sandkorn über Textur bis hin zu Form und Raum – formt die Natur kontinuierlich den Boden, sowie meinen Körper und Geist. Durch diese Beobachtungen vergaß ich wer ich bin, vergaß meine vorgegebene Identität – und konnte Raum für etwas Freies schaffen.“
Eine Kooperation der Bildrecht mit der Vienna Art Week. Eine Programmpartnerschaft mit dem Rotlicht Festival. Mit freundlicher Unterstützung durch das BMKÖS und das Atelier TEJE.