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Anmeldung: anmeldung[at]kunstraum.net (Betreff: “Wühlen im Archiv V”)
Gast-Input: Sööt/Zeyringer (Tiina Sööt und Dorothea Zeyringer)
Konzept und Umsetzung: Performatorium (Olivia Jaques und Marlies Surtmann)
Die Performance we will figure it out von Sööt/Zeyringer (Tiina Sööt und Dorothea Zeyringer) wurde im Rahmen des Performanceabends On and beyond a Stage 2015 im Kunstraum Niederoesterreich gezeigt.[1] In dieser Arbeit beschäftigte sich das Künstlerinnen-Duo mit Überwinden von Hindernissen, dem Scheitern und dem Suchen nach Lösungen in scheinbar aussichtslosen Situationen. Gemeinsam mit Sööt/Zeyringer spüren wir sieben Jahre später dieser Performance nach. In einem Input teilt das Künstlerinnen-Duo, welches inzwischen eine zehnjährige Zusammenarbeit verbindet, ihre Praxis und führt uns so auf die Spur ihrer vergangenen Arbeitsweisen. Gemeinsam mit den Künstlerinnen reisen wir durch ein Wurmloch zu einer vergangen Arbeit ebenso wie einer vergangenen Art und Weise der Kollaboration. Die Form der Zusammenarbeit ist intrinsischer Teil der künstlerischen Arbeit und verändert sich über die Zeit, mit den Menschen, mit den veränderten Umständen, mit dem künstlerischen Interesse; es ist ein Lauschen, Sich-Verlieren, Sich (immer neu) Finden; einmal ist es Ausverhandlung, ein anderes Mal Zusammenspiel oder ein Sich-Herantasten.
Die Serie Wühlen im Archiv findet jeweils unterschiedliche Arten der künstlerisch-performativen Auseinandersetzung mit Performances aus dem Archiv des Kunstraum Niederoesterreich. Anhand von Dokumentationsmaterialien und/oder Oral History-Elementen beschwören[2] wir in Wühlen im Archiv das vergangene Ereignis herauf und begeben uns in den oszillierenden Loop zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Das Projekt fordert das Ende der Betrachtung: kein Reenactment, sondern ein forensisches Zusammensetzen der Spuren, ein physisches Nachempfinden eines vergangenen Ereignisses. Dafür wenden wir eine eigens entwickelte Methode an, die wir an Diana Taylors Konzept des scenarios anlehnen. Dieses bildet einen Rahmen, der multiperspektivisch Interpretationsspielräume sowie zeitliche, örtliche und kulturbedingte Verschiebungen zulässt; eine formalistische Struktur, die sich unterschiedlicher Überlieferungs-Modi bedient. Auf einer praktischen Ebene widmen wir uns folgenden Fragen: Was kann durch den Prozess des Selbst-Wiederholens erfahren oder verstanden werden? Welche Aktualisierungen oder Reinterpretationen finden statt? Was bedeutet dieser Perspektivenwechsel für eine feministische Geschichtsbetrachtung, aber auch für einen alltäglichen Umgang mit vergangenen Ereignissen? Der Fokus verschiebt sich von der Frage nach der akkuraten lückenlosen Überlieferung hin zur Frage was und wie wir aus vergangenen (Performance-)Ereignissen für ein rezentes Gesellschafts- und Kulturverständnis lernen.
Eingeladen sind Künstler:innen und Performanceinteressierte. Wühlen im Archiv ist eingebettet in ein Forschungsprojekt zur Archivierung von Performancekunst. Durch die Teilnahme am Workshop wird die Zustimmung erteilt, dass Aufzeichnungen und Abbildungen des Workshops, sowie Abbildungen etwaiger (künstlerischer) Ergebnisse der CC BY NC Regelungen unterliegen, im Rahmen des Forschungsprojekts Archivierung von Performancekunst? Über die Archivierung, Tradierung und Vermittlung einer Kunstform in Bewegung veröffentlicht und zur weiteren Forschung verwendet werden dürfen.
Wir empfehlen das Tragen von gemütlicher Alltagskleidung. Die Teilnehmer:innenzahl ist auf max. 8 Personen beschränkt.
