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Cumulus / Full Melt Down Event

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Von Donnerstag
06. Oktober
2022
bis Freitag
07. Oktober
2022
18:00
Darstellende Kunst Performance Installation

Andrea Gunnlaugsdóttir & Claudia Lomoschitz – CUMULUS / Claire Lefèvre – FULL MELT DOWN

18:00 Uhr: CUMULUS
19:30 Uhr: FULL MELT DOWN

Andrea Gunnlaugsdóttir & Claudia Lomoschitz
CUMULUS
Figures of the elusive
Politics of the sky
brut nordwest – Innenhof
Audiovisuelle Performance / Installation / Walk
Uraufführung
Wahlweise in deutscher oder englischer Sprache

Wolke wird zu
einem Berg wird zu
einer Wolke*

Klimatische Phänomene kumulieren zu Wolkenformationen in der Atmosphäre – ein sensibles und komplexes Rückkopplungssystem, welches jeglichen öffentlichen Raum beeinflusst, ist von der Erderwärmung bedroht. In der audiovisuellen Performance CUMULUS werden Wolken unter freiem Himmel als Metapher für unsere Koexistenz mit der Atmosphäre betrachtet und Momente der Annäherung an Himmelsphänomene eröffnet. Andrea Gunnlaugsdóttir und Claudia Lomoschitz laden auf ihrem Walk dazu ein, Bewegungen, Choreografien und Politiken des Himmels aus einer feministischen Perspektive zu betrachten.

Die Wissenschaftlerin Eunice Foote erforschte 1856 die oft „vergessene“ Materie der Luft und wies als Erste auf die Auswirkungen von Kohlendioxid in Bezug auf das Klima der Erde hin. Heutige Forschungsergebnisse zeigen, dass die Erderwärmung zu einer erheblichen Reduktion bei der Wolkenbildung führen wird. Zusätzlich dazu produzieren Menschen kontinuierlich künstliche Wolken in Form von giftigen Emissionen, chemischen Waffen oder digitalen „Clouds“. Was bedeutet es, den Himmel im Zeitalter der atmosphärischen Instabilität zu betrachten, in dem Wetterbedrohungen zur neuen Realität werden? Können wir Wolken noch mit einem poetischen Blick betrachten oder ist die Zeit, um in Poesie zu verweilen, im Anthropozän abgelaufen? Versuchen die Wolken, uns etwas mitzuteilen, das wir bisher übersehen haben?

* Kobayashi Issa, Shichiban nikki (Seventh Diary, 1816), in: Issa zenshū daoochi maki, hg. von Shinano Kyōikukai, Nagano 1976, S. 270.

Andrea Gunnlaugsdóttir ist eine in Wien lebende Choreografin, Tänzerin und Performerin aus Island. Sie studierte an der Salzburg Experimental Academy of Dance und präsentierte ihre Arbeiten im In- und Ausland. 2018 wurde sie mit ihrem Solo Blank Blank vom Austrian Cultural Forum in Peking eingeladen. Andrea Gunnlaugsdóttir hat mit vielen in Wien lebenden Künstler*innen wie Doris Uhlich, Michikazu Matsune, Alix Eynaudi, Andrea Maurer und Veza Fernández zusammengearbeitet. Ihre jüngste Arbeit, AIRY MATTERS, wurde 2021 im brut gezeigt. Andrea Gunnlaugsdóttir erhielt 2015 das START-Stipendium des Österreichischen Bundeskanzleramts.

Claudia Lomoschitz ist bildende Künstlerin, Choreografin und Performerin, die sich in ihren Installationen mit Veränderungen von Körperwahrnehmung auseinandersetzt. Sie absolvierte ihren MA in Performance Studies an der Universität Hamburg und studierte an der Königlich Dänischen Akademie in Kopenhagen und an der Akademie der bildenden Künste Wien, an der sie derzeit unterrichtet. Ihre Arbeiten wurden u. a. im Kunstraum Niederösterreich (PARTUS Gyno Bitch Tuts, 2021), im Tanzquartier Wien (G.E.L., 2021), im brut Wien (Soft Skills, 2020), im Belvedere 21 (Amazon, 2019) und auf Kampnagel Hamburg (Induced Lactation, 2017) gezeigt. 2018 erhielt sie das DanceWeb-Stipendium bei ImPulsTanz Wien.

INFO: Die Veranstaltung findet im Freien statt. Wetterfeste Kleidung und Schuhe empfohlen.

19:30 Uhr:

Claire Lefèvre
FULL MELT DOWN
brut nordwest
Performance / Installation / Choreografische Führung
Österreichische Erstaufführung in englischer Sprache

FULL MELT DOWN von Claire Lefèvre ist eine choreografierte Führung durch einen radikal soften Raum. Werke der Textilkünstlerin Sophie Utikal schweben über den Besucher*innen, eine sanfte Klanglandschaft von Zosia Hołubowska umhüllt ihre Ohren. Während die Gäste von fünf Performer*innen sinnlich und einvernehmlich von einer intimen Erfahrung zur nächsten geführt werden, werden sie ermutigt, ihrer Intuition zu folgen: Möchten Sie sich mit einem Buch hinlegen? Möchten Sie spüren, wie Nadeln und Tinte in Ihre Haut eindringen? Möchten Sie lieber allein umherwandern und sich später wieder treffen?

In dieser Arbeit, die während ihres Aufenthalts im K3 Kampnagel in Hamburg entstand, setzt die in Wien lebende Choreografin Claire Lefèvre ihre Erkundung von „radical softness“ als choreografische Praxis und Möglichkeit des Widerstands fort. Mit dem Wunsch, zarte Formen der Zusammenarbeit zu erfinden, lädt Claire Lefèvre für FULL MELT DOWN fünf selbsternannte Softies ein, gemeinsam einen Raum für Intimität und Fürsorge zu schaffen. Geprägt von diesen sanften Begegnungen ist die Performance sowohl ein physischer als auch ein metaphorischer Ort: Hier werden sensorische Erfahrungen und Intuition geschätzt, und niemand kann hier zu dramatisch, zu emotional oder zu weich zu sein. FULL MELT DOWN ist ein Versuch, starre Strukturen im Theater und im Körper aufzulösen. Die Sanftheit wird zu einer Methode, einem Thema und einem Portal, durch das man sich (die) Arbeit vorstellen kann.

Claire Lefèvre ist eine feministische Choreografin, schlaflose Autorin und Reality-TV-Enthusiastin, die derzeit in Wien lebt. Sie sieht sich selbst gern als Gastgeberin, die Mitwirkende und Zuschauer*innen in Kitschlandschaften, in denen Politik und Poesie sanft miteinander verwoben sind, willkommen heißt. In den letzten drei Jahren hat sie das Konzept der „radical softness“ als choreografische Strategie erforscht und dabei Hypersensibilität als Methode, Thema und Portal für die Vorstellung von (der) Arbeit angenommen. Gegenwärtig erforscht sie den Archetyp und die Arbeitsmethoden einer Performance-Doula, einer Rolle, die sie sich vorstellt, um die Pflegearbeit im Kontext des Performancemachens sichtbar zu machen. Claire Lefèvre, die sich selbst als Sprachnerd bezeichnet, unterrichtet auch Schreibworkshops und schreibt für verschiedene Online- und Printpublikationen im Bereich Performance.

Die Performance/Installation FULL MELT DOWN ist drei Stunden lang geöffnet. Je nach Wunsch kann das Publikum vor Ort zusätzlich eine choreografische Führung durch das Projekt erhalten. Die Besucher*innen können nach dem ersten Betreten gehen und wiederkommen, wie sie möchten. Wir empfehlen einen Aufenthalt von mindestens einer Stunde. Eintrittszeiten: Donnerstag, 6. und Freitag, 7. Oktober, 19:00 Uhr / 19:30 Uhr / 20:00 Uhr; Samstag, 8. und Sonntag, 9. Oktober, 15:00 Uhr / 15:30 Uhr / 16:00 Uhr.

 
Archiv-Screenshot:

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