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Deborah Sengl: Shades of Gray Event
Eröffnung: Freitag, 09.09.2022, 19.00, in Anwesenheit der Künstlerin
Schon in der vorangegangenen Serie „Coro(h)na“ (2020/21) beschäftigte sich Deborah Sengl mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der Covid-Pandemie, speziell der damit verbundenen Zwangsisolation, die viele Menschen unvorbereitet mit dem Gefühl der Einsamkeit konfrontierte. „Coro(h)na“ verdeutlichte durch die Aussparung nicht anwesender Mitmenschen das soziale Defizit.
„Shades of Gray“ kann als Fortsetzung dieser Serie verstanden werden. Zwar könnte man meinen beziehungsweise hoffen, dass die Zeit der Entbehrungen hinter uns liegt, doch die sogenannte neue Normalität kann nicht nahtlos an unsere alten Gewohnheiten anknüpfen. Zwei Jahre der Abschottung und Angst haben viele von uns nachhaltig verändert. Zusätzlich hat sich ein Krieg in Europa aufgetan, der nicht nur unzählige Opfer fordert, sondern uns alle einer ungewissen Zukunft entgegensehen lässt. Idealerweise lässt sich aus dieser Krise lernen. Es ist aber nachvollziehbar, dass vielen momentan dafür die Kraft und die Zuversicht fehlt und der Blick zurück in unbeschwerte(re) Zeiten an Bedeutung gewinnt. Dies aber nicht nur im sentimentalen Sinne: Das Erkennen der besonderen Menschen und Momente mag uns womöglich auch lehren, den eigentlichen, gegenwärtigen Reichtum unseres Lebens wirklich zu schätzen.
Kurzbiografie Deborah Sengl
*1974 in Wien, lebt und arbeitet in Wien
1992 Studium an der Universität für angewandte Kunst Wien (Meisterklasse Terzic)
1995 Studium an der Kunsthochschule Berlin/Weißensee
1997 Diplom in der Meisterklasse Christian Ludwig Attersee
2011-2013 Lehrtätigkeit am Mozarteum, Salzburg (Textiles)
Die Arbeiten Deborah Sengls kreisen um das Thema der Tarnung und der Täuschung. Sie überträgt Fragen nach Identität und der Maskerade auf das Tierreich und gestaltet mittels Malereien, Zeichnungen und Skulpturen ein komplexes Werk, das gerade in der heutigen Zeit, Assoziationen zum Rollenverhalten der menschlichen Gesellschaft und damit auch Kritik an diesem hervorruft. Erfinderisch, technisch brillant und phantasiereich umgesetzt, erwecken ihre Arbeiten bleibende Eindrücke. Neben der handwerklichen Präzision und dem Überraschungseffekt zeigen sie stets auch eine inhaltliche Tiefe.
(Elisabeth Pokorny-Waitzer)