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Kultursommer: Ein Manifest Event
K. Bierner, G.Reppin, I. Schiller, K. Uhland, A. H. Timón
5 Frauen. Viele Stimmen. Ein Manifest. Von einem Schlagzeug angetrieben, geben 4 Spielerinnen Frauen und jungen Mädchen der vergangenen Jahrzehnte ihre Stimme. Wir machen uns auf die Suche nach Utopien für eine andere Welt und lassen ein Manifest entstehen, das eher Fragen stellt als Antworten hat und jeden Abend anders klingt.
Angefangen beim Scum/Manifesto von Valerie Solanas, einer Autorin, die sich von Andy Warhol zur Zeit seiner Factory ungerecht behandelt und ausgenutzt fühlte und so im Wahn 5 Kugeln auf ihn abfeuerte. In ihrem 30seitigen Manifest beschreibt sie nicht nur, warum die Abschaffung des männlichen Geschlechts unabdingbar ist und sofort beginnen muss, sondern erklärt weiter, dass wir auch Geld- und Regierungssystem abschaffen müssen, da ein Miteinander auf Augenhöhe keine Gesetze erfordert und männliche Autoritäten zu nichts führen, außer in die Irre. Sie schwankt zwischen Utopie, Wahn und Genie. Wir werden die so junge und uns allen bekannte Greta Thunberg zum Klingen bringen, die uns in ihrer Rede vor der UN den Satz „Our house is burning. Ich will, dass ihr in Panik geratet“ für immer unvergessen macht. Wir geben auch Severn Suzuki eine Stimme, die 1992 auf dem Klimagipfel in Rio de Janeiro längst eine ähnliche Rede gehalten hat. Dass 1992 Severn Suzuki auf dem Klimagipfel in Rio de Janeiro längst eine ähnliche Rede gehalten hat, werden wir unvergessen machen, in dem wir auch ihr eine Stimme geben und beide Reden miteinander verbinden.
Wir zitieren Henry David Thoreau und seinen Text ‚Ziviler Ungehorsam’ aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, der wie Valerie Solanas daraufhin weist, dass es keiner Regierung bedarf, wenn aufgeklärte Menschen handeln. Unsere Suche führt uns über Frauen, wie Nina Simone als führende Figur der Bürgerrechtsbewegung und Alice Schwarzer, ins heute und jetzt. All jenen Kämpfer:innen ist gemein, dass sie sich auf die Suche begeben nach einer besseren Welt, nach einem anderen Miteinander. Neben vielen bekannten und unbekannten Stimmen landen wir bei Annalena Baerbock. Im Februar zitiert sie aus gegebenem Anlass in ihrer Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz den Satz einer ukrainischen Mutter: „Erst wenn Frauen sicher sind, sind alle sicher“. Stimmt das?
Fragwürdige und unfragwürdige Held:innen, die durch fragwürdige Zeiten wandeln und fragwürdige Fragestellungen behandeln und behandeln müssen auf der Suche nach einer gemeinsamen Zukunft. Neben der Schlagzeugerin Aurora Hackl Timón begeben sich die Performerinnen Karoline Bierner, Gitte Reppin, Ines Schiller und Katharina Uhland auf die Bühne. Während das Schlagzeug den Beat vorgibt, den Kampf voran treibt und die Manifeste bekräftigt, vertonen die Performerinnen musikalische und unmusikalische Texte.
Es geht um Perspektiven, nicht um Schuldzuweisungen, es geht um Ideen und Utopien, nicht um Zerstörung. Eine Suche nach einem gemeinsamen Weg in eine gemeinsame Zukunft.